30.08.2010 (fjh)
'Montag (30. August).
Fragestellungen waren dabei, "Wie der ausgetrocknete Tarim-Unterlauf in China bewässert werden kann“ sowie "Wasserqualitäts- und Wassermengen-Probleme am grenzüberschreitenden Fluss Zarafshon in Tadschikistan und Usbekistan“. Die Teilnehmer aus China, Tadschikistan und Usbekistan nutzten neben dem wissenschaftlichen Austausch auch die Gelegenheit für Exkursionen entlang der Lahn und des Rheins.
"Durch die Sitzungen - insbesondere aber auch durch die gemeinsamen Aktivitäten aller Beteiligten - erhoffen wir uns nicht nur Fortschritte und neue Erkenntnisse in den Forschungsprojekten, sondern sie dienen auch zum besseren Verständnis und zur Zusammenarbeit unter den Wissenschaftlern aus unterschiedlichen Staaten und fördern die gegenseitige Weiter- und Kompetenz-Bildung“, äußerte sich Prof. Dr. Christian Opp über den von ihm organisierten Workshop. Er leitet die Arbeitsgruppe Hydro- und Bodengeographie,
Die Robert-Bosch-Stiftung fördert das Forschungsprojekt "Sustainable Partners - Partners for sustainability: Vegetation and soil response to water diversion in the lower Tarim River, Xinjiang, China" von 2010 bis 2012. Marburger Geographen arbeiten dabei mit chinesischen Wissenschaftlern aus Nanjing und Urumqi zusammen.
Ausgangspunkt dieser Forschungskooperation waren Wasserüberleitungen aus dem Boston Lake Zum Unterlauf des Flusses Tarim. Der Boston Lake ist einer der größten Süßwasser-Binnenseen Chinas.
Der - von der chinesischen Regierung organisierte - Wassertransfer wurde zwischen 2000 und 2007 durchgeführt. Ziel war, dem seit 30 Jahren ausgetrockneten Tarim-Unterlauf Wasser zuzuführen, um das weitere Absterben Flussauen-typischer Wälder - insbesondere von Pappelwäldern – zu verhindern beziehungsweise zur Revitalisierung dieser Bäume beizutragen.
Dabei traten verschiedene Fragen auf: Warum konnte der Wassertransfer nach 2007 nicht fortgesetzt werden? Warum gibt es sowohl vitale als auch abgestorbene Bäume in der Tarim-Aue? Erste Antworten darauf wurden während des Workshops gegeben.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert dieses zweite größere Projekt "Water quality and quantity problems in the transboundary Zarafshon River Basin - capacity building and reseach for sustainability“. Die Wasserqualitäts- und Wassermengen-Probleme in dem Fluss Serafschan - grenzüberschreitend zwischen
Tadschikistan und Usbekistan - stehen hier unter besonderer Beobachtung.
Entlang dieses Flusses erfassten die Marburger Christian Opp und Michael Groll im Mai 2010 an etwa 50 Meßstellen Wasserqualitäts-Parameter sowie das Makrozoobenthos-Vorkommen. So bezeichnen Wissenschaftler tierische Organismen, die mit dem menschlichen Auge noch zu erkennen sind. Der Abgleich mit bereits zuvor existierenden Daten und die Diskussion dieser Resultate mit den Partnern der Tadschikischen Akademie der Wissenschaften aus Duschanbe, den usbekischen Wissenschaftlern der Universität Tashkent und dem Staatlichen Komitee für Umweltschutz Navoiy standen dabei im Fokus des Workshops.
pm: Philipps-Universität Marburg
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