19.08.2010 (ms)
"Lernt, Gutes zu tun!“ Dieser Bibelvers aus Jesaja wurde während des Besuchs von vier jungen Christen aus Taiwan am Dienstag (17. August) im Rathaus zitiert. Zusammen mit sechs weiteren Jugendlichen aus Marburg waren sie zu Oberbürgermeister Egon Vaupel gekommen.
Die taiwanesischen und deutschen Jugendlichen halten sich noch bis Freitag (20. August) im Rahmen des missionarischen Projekts "Reach Hessen" ("Hessen erreichen") in der Evangelischen Gemeinschaft Marburg Süd auf. Dort lernen und tun sie tatsächlich Gutes, indem sie unter anderem Religionsstunden und Freizeitbeschäftigungen gestalten.
Auch wenn der Bibelvers die Umkehr der Stadt Jerusalem von Gottesferne und von Unsitte zu Gottestreue und Moral fordert, so steckt in der von Vaupel zitierten und für sich genommenen Bibelstelle auch ein Bekenntnis über die
Universitätsstadt Marburg. "Ohne die vielen kirchlichen Einrichtungen und ihr Engagement, etwa das der Caritas, das der Diakonie, der Familien- und der Drogenberatungsstelle, der Bildungsarbeit von Hochschul- und anderen Gemeinden - um nur einige zu nennen - wäre die Universitätsstadt Marburg nicht so ein sehr lebens- und liebenswerter Ort“, sagte Vaupel vor den Taiwanesen. "Die vielen Haupt- und Ehrenamtlichen tun der Universitätsstadt Gutes."
Der Oberbürgermeister betonte aber auch, dass Marburg "eine Stadt der Religionen“ sei, in der man unterschiedlichen Glaubensauffassungen tolerant begegne. Marburg könne mit der Heiligen Elisabeth (1207-1231), Landgraf Philipp dem Großmütigen (1500-1554) und nicht zuletzt mit den Religionsgesprächen von 1529 auf eine lange christliche Tradition zurückblicken.
Die jungen Taiwanesen freuten sich. Zum Dank führten sie eine kurze Choreographie zu christlicher Pop-Musik auf, bei der sie mit Gesten die christliche Botschaft untermalten.
Außerdem überreichten sie Oberbürgermeister Vaupel Geschenke. Von der Stadt Marburg bekamen sie einen Bildband. Ihr Übersetzer Klaus-Dieter Volz half bei der Überwindung von Sprachbarrieren.
Für das internationale Programm "Reach Hessen" hatten die 19- bis 23-jährigen Teilnehmer zunächst an einem Vorbereitungskongress in Deutschland teilgenommen. Danach wurden sie auf 19 Gemeinden im Bundesland Hessen verteilt. Dort setzen sie die Lerninhalte des Seminars in Religionsunterricht und Bildungsarbeit um.
Die vier Taiwanesen stammen aus einer - mit der Evangelischen Gemeinschaft Marburg Süd befreundeten - Gemeinde. Zum Schluss bekam der eigentlich nur beiläufig zitierte Bibelvers dann wieder Bedeutung, als Pastor Stefan Jäger von der Evangelischen Gemeinschaft Marburg Süd und die junge Taiwanesin Christina Chen die Hände falteten: Sie baten im Gebet um "Gutes" für den Oberbürgermeister und die Universitätsstadt Marburg.
pm: Stadt Marburg
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