16.08.2010 (ms)
Marburg beteiligt sich seit 2005 an der im Internet geführten Solar-Bundesliga. In den letzten drei Jahren konnte die
Universitätsstadt Marburg die Punktzahl nach und nach stetig verbessern, auch wenn die Konkurrenz wächst und stärker wird.
Wesentlich bei der Betrachtung der Gesamtwertung ist, dass die deutschen Städte und Gemeinden nicht nach der real installierten Sonnenleistung gegeneinander antreten. Vielmehr werden die installierten Leistungen pro Einwohner miteinander verglichen. Daher liegen vor allem kleinste und kleine Städte und Gemeinden ganz weit vorne.
Sieger und erfolgreicher Titelverteidiger ist in diesem Jahr die 160 Einwohner zählende Gemeinde Friedrich-Wilhelm-Lübke-Koog mit 4.079 Punkten. Die Entwicklung der Solar-Bundesliga zeigt, dass in vielen deutschen Städten und Gemeinden ein starker Zubau von Photovoltaik- und solarthermischen Anlagen stattfindet.
Marburg konnte 2007 den Punktestand von 9 auf 16, in der vorletzten Saison auf 26 Punkte, in der letzten Saison auf 33 Punkte und nunmehr auf 48 Punkte ausweiten. Aufgrund dieser starken Steigerung ist es der Stadt Marburg im bundesweiten Vergleich der größeren Städte gelungen, eine gute Position im vorderen Feld zu halten.
Auch in der hessischen Landeswertung - einem Vergleich von insgesamt 100 Städten und Gemeinden aus Hessen -, ist Marburg mit 48 Punkten nur auf Platz 30. Vergleicht man aber die Städte über 40.000 Einwohner miteinander, so liegt Marburg hier nach wie vor auf dem 1. Platz.
Bundesweit muss sich Marburg nur wenigen größeren Städten "geschlagen geben". Im Vergleich der bundesdeutschen Kommunen über 70.000 Einwohner hat Marburg seinen Platz 9 aus dem Jahr 2009 halten können. Nach wie vor darf sich Marburg damit zur Spitzengruppe der deutschen Städte zählen.
Bürgermeister Dr. Franz Kahle hob hervor, dass das diesjährige Wertungsergebnis erneut hervorragend sei. Auch der neuerliche Erfolg sei nur dank der mehrjährigen und sehr guten Zusammenarbeit verschiedener Gruppen und Akteure vor Ort möglich gewesen.
So haben die Stadtwerke Marburg (SWM) bereits vor Jahren als einer der ersten Energieversorger in Deutschland eine kostendeckende Vergütung für Solarstrom angeboten. Die Stadtwerke werben nach wie vor nicht nur für Öko-Strom, wie dies inzwischen viele andere Stromversorger tun. Sie bauen auch selbst in erheblichem Umfang neue Anlagen. Die Stadtwerke geben auch einen freiwilligen Zuschuss für solarthermische Anlagen für ihre Kunden.
Einen wesentlichen Baustein des Marburger Erfolgs bildet auch das von der Arbeitsgruppe Energie der Lokalen Agenda 21 initiierte und vom Fachdienst Umwelt gemeinsam mit der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft (GeWoBau) durchgeführte Beteiligungsprogramm für Photovoltaik-Anlagen auf Schuldächern und Kindergärten. In diesem Programm wurden bislang weit über 5 Millionen Euro in Photovoltaik-Anlagen "verbaut".
Außerdem bietet die GeWoBau Bürgerbeteiligungen von 500 Euro an. Alle Bürgerinnen und Bürger können sich so finanziell am Neubau von Anlagen beteiligen.
Ferner besteht mit der Sonneninitiative ein örtlicher Verein, der mit dem Bau von privat organisierten Beteiligungen dazu beiträgt, dass sich auch Bürgerinnen und Bürger, die nicht über geeignete Dachflächen verfügen, selbständig an Photovoltaik-Anlagen beteiligen können. Die in dem Bereich Photovoltaik installierte Gesamtleistung wurde auf nunmehr insgesamt 353 Anlagen gesteigert. Rein rechnerisch produzieren sie mehr Strom, als durchschnittlich von 1.500 Haushalten verbraucht wird.
pm: Stadt Marburg
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