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Alltag ade


Zauberhaftes Varieté feierte Premiere

13.08.2010 (atn)
Mit dem ZAC-Varieté kann man einfach nichts falsch machen. Auch das neue Sommer-Programm, das am Donnerstag (13. August) im Kulturzentrum Waggonhalle erstmals vorgestellt wurde, hatte ebenso viele atemberaubende wie lustige Momente.
Etwa 150 Minuten inklusive einer Pause dauert das abwechslungsreiche Kunstprogramm. Vertreten war natürlich wieder Zauberei mit dem Zauberkünstler Juno alias Horst Lohr, aber genauso Artistik, Comedy und Musikalisches.
Junos Bruder Ulli Lohr führte - am Premierenabend anfangs noch etwas schüchtern und altbacken, später aber äußerst lustig und selbstironisch - durchs Programm. Lohr hatte zwar keine Stärke für sportliche Betätigung, überraschte das Publikum am Ende aber dennoch mit einer beachtlichen Leistung in schwindelnden Höhen. Ebenso beachtlich war sein gefühlvoller Gesang und die Rezitation von Gedichten. Selbst die banalsten Geschichten wurden bei ihm dramatisch und gewichtig, bevor er sie in einem Halbsatz vor Banalität zerplatzen ließ.
Ein Höhepunkt an Lustigkeit war zweifelsohne der Auftritt von Dirk Scheffel, der als schnellster Xylophonist des Universums angekündigt war. Tatsächlich spielte er dieses Instrument mit wahnsinnigem Tempo. Zum Publikumsliebling wurde Scheffel aber wahrscheinlich durch seine komischen Einlagen.
Ohne viele Worte brachte er etliche Zuschauer einer Atemnot nahe. Und so war er es auch, der am Ende dem Abend durch eine Zugabe noch den i-Punkt aufsetzen durfte.
Scheffel schlug nicht nur das Xylofon im Wahnsinnstempo, sondern spielte auch mit einem Schu auf einer Kiste den irrwitzigen Drummer. Geradezu genial war, wie er mit einer Mundharmonika und einem Luftballon das Prinzip des Dudelsacks erklärte.
Akrobatisch begeistern und in leichter Kleidung verführen durften an diesem Abend ausnahmslos junge Frauen. Christiane König zeigte eine elegante und musikalisch sehr gut ausgearbeitete Choreografie als Luftakrobatin. Mit großer Leichtigkeit wand und verknotete sie sich in ihrem Seil und schien doch am Ende kein bisschen angestrengt.
Ebenso mühelos spielte Caroline Hammer mit ihren Hula-Hoop-Reifen. Selbst im Kopfstand ließ sie die Reifen noch um ihre Beine schwingen.
Weniger körperliche - aber dafür umso buntere - Kunst zeigte das "Duo Catch Up" mit Jonglagen. Zwar flogen die Leuchtkeulen bei den beiden Künstlern mit einigen winzigen Pannen durch die abgedunkelte Waggonhallen-Luft, aber das tat der Performance des Duos keinen Abbruch.
Wer das ZAC-Varieté aus vorherigen Auflagen in guter Erinnerung hat, der ist mit einem Ticket zu diesem Sommerprogramm gut beraten. Wer Zauberer Juno und seine Kollegen noch nie live erlebt hat, der sollte sich diese zauberhaften Momente, die die Künstler ihrem Publikum bescheren können, diesmal nicht entgehen lassen. Wer weiss, vielleicht schafft es einer der zukünftigen Zuschauer, Zauberer Junos hellseherische Fähigkeiten ernsthaft herauszufordern!
Anika Trebbin
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