11.08.2010 (fjh)
Zum elften Mal öffnet das Chemikum Marburg von Montag (13. September) bis Samstag (25. September) seine Pforten für die Öffentlichkeit. Diese Veranstaltung wurde 2005 am Fachbereich Chemie der
Philipps-Universität
ins Leben gerufen. Inzwischen ist sie bereits zu einer Institution geworden, die sich eines begeisterten Besucheransturms erfreut.
Sie findet noch einmal in den Räumlichkeiten des Fachbereichs Chemie auf den Lahnbergen statt. Der Bezug eines eigenen Gebäudes in der Bahnhofstraße und damit die Verstetigung der Einrichtung ist für das Jahr 2011 geplant.
Chemie hat in Marburg eine lange Tradition: Im Jahr 1609 berief man Johannes Hartmann (1568-1631) zum ordentlichen Professor für "Chymiatrie". Es war der erste Lehrstuhl für Chemie in der Welt, der nicht mehr
der Alchimie, sondern dem der Heilkunde verpflichteten Teil der Chemie gewidmet war.
Speziell eingerichtete Labore werden an zwölf Öffnungstagen des Chemikums für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Dieses Angebot hält die Universität aber nicht nur zum Anschauen bereit, sondern auch zum Mitmachen.
Rund 70 Experimente können die Besucher selber durchführen. Sie haben die Wahl, das breite Spektrum der angebotenen Versuche, das sich von der Erklärung
alltäglicher chemischer, physikalisch-chemischer und biologischer Phänomene bis hin zum Molekülbau erstreckt, unter kompetenter Begleitung durch geschulte Assistenten zu ergründen oder sich anhand aushängender Tafeln selbst über die Erklärung der häufig verblüffenden Beobachtungen zu informieren.
Das Programm des Vortragsangebots und der Experimentier-Einrichtungen richtet sich dabei an alle Altersstufen und jeden Stand der Vorbildung vom Vorschulkind bis hin zum Senioren. Als Ergänzung zu der Laborphase führen Hochschullehrer der Philipps-Universität sowie einige auswärtige Gäste einen täglich wechselnden Experimentalvortrag vor.
Schwierige oder gefährliche und spektakuläre Experimente werden auf diese Weise anschaulich erklärt. Wer danach auf den Geschmack gekommen ist, kann eigene praktische Erfahrungen sammeln und sie anschließend durch eine Begleitbroschüre mit populärwissenschaftlich aufbereiteten Informationen rund um die Experimente ergänzen.
Die Grundidee des Chemikums besteht darin, allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern - unabhängig von Alter und Vorbildung - Gelegenheit zum eigenen Experimentieren zu geben. Auf diese Weise soll eine Brücke entstehen zwischen dem selbstverständlichen Umgang der Menschen mit den Produkten der Chemie und der weit verbreiteten Angst vor allem, was mit Chemie zu tun hat.
Wie bisher auch, werden Versuche für blinde und sehbehinderte Besucher angeboten. Seit September 2007 unterstützt der gemeinnützige Förderverein Chemikum Marburg die Einrichtung über Mitgliedsbeiträge und Spenden.
pm: Philipps-Universität Marburg
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