13.04.2008 (jnl)
Der Abschied ist ein großes Thema der Kunst. Zum Abschluss einer Ausstellung mit Claus Hipp und Gabriela von Habsburg am Samstag (12. April) in der Galerie "Zwischen den Häusern" waren beide Künstler anwesend.
Rund dreißig Besucher füllten die Räume der kleinen Galerie am Rande der Oberstadt. Eine junge Musikerin erfreute mit den exotischen Klängen eines neuartigen Schweizer Musikinstruments namens
Hang. Karin Stichnothe-Botschafter vom Fachdienst Kultur der
Stadt Marburg hielt eine zündende kurze Rede. Die Galeristin und Künstlerin Ursula Eske gab eine Lesung zum Thema "Finissage heißt: Alles muss raus".
Finissage, so stellte sich für manchen überraschend heraus, ist ein nur im deutschen Sprachraum gebräuchlicher Ausdruck für die Abschluss-Veranstaltung einer wichtigen Ausstellung. Die Franzosen sagen stattdessen "Décroutage".
Die gegenstandslosen Farbkompositionen von Nikolaus Hipp und die Edelstahl-Skulpturen von Gabriela von Habsburg luden ein letztes Mal zum sinnenden Betrachten ein. Die meisten Besucher zogen es indes vor, bei rotem und weißem Sekt mit den Künstlern das Gespräch zu suchen.
Nikolaus Hipp ist ein mittelständischer Industrieller, dessen Babykost in Deutschland Marktführer ist. Mit seiner von Jugend an betriebenen Zweit-Ausbildung in Malerei hat er sich ein zusätzliches Ausdrucksfeld geschaffen. Seine Kunst-Professur im georgischen Tiflis nimmt nur wenige Wochen im Jahr in Anspruch.
Die georgische Professur hat er gemeinsam mit der Bildhauerin Gabriela von Habsburg inne. Ihre - mit dem Schweißgerät entstandenen - Exponate wirken entgegen den üblichen Erwartungen an das material leicht und feminin.
Jürgen Neitzel
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