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Dreister Betrüger


Waren auf fremde Kreditkarte bestellt

11.04.2008 (fjh)
Die Aufmerksamkeit gleich mehrerer Beteiligter verhinderte einen erheblichen finanziellen Verlust für eine 62-jährige Frau aus Marburg. Ein 25-jähriger Mann hatte versucht, sie durch einen sogenannten "Bestellbetrug" über das Internet um 4.300 Euro zu erleichtern. Die Kriminalpolizei Marburg nahm den Betrüger am Mittwoch (10. April) gegen 16 Uhr vorübergehend fest.
Die 62-jährige Frau war gegen Mittag zwecks Anzeigen-Erstattung bei der Polizei erschienen. Grund war ein Anruf ihrer Bank. Die von dort gestellte Frage nach der Bestellung bei einem großen Versandhaus und einem Elektroversand im Gesamtwert von über 4.300 Euro hatte sie verneint.
Sie folgte dem Rat der Bank und ging zur Polizei. Sofortige Ermittlungen ergaben, dass eine Lieferung von zwei Laptops noch am gleichen Tag durch einen Zusteller erfolgen sollte.
Der Auslieferungsfahrer war bereits am Vormittag bei der angegebenen Adresse auf dem Tannenberg gewesen. Er reagierte jedoch mit Misstrauen, als ihn auf der Straße ein Mann auf die Lieferung ansprach.
Obwohl er die Waren dabei hatte, übergab er sie dem Fremden nicht. Er verwies ihn vielmehr auf die Auslieferung am Nachmittag.
Bei diesem Auslieferungstermin erschien der selbe Mann erneut. Beim Öffnen der Türen des Lieferwagens erhielt er allerdings dann nicht die erwarteten - unter falschem Namen und falscher Anschrift bestellten – Laptops, sondern Handschellen, die ihm die mitfahrenden Beamten der Kripo Marburg anlegten.
Mit ihm ging der Polizei ein bislang unbescholtener Mann aus dem Marburger Stadtteil Stadtwald ins Netz. Er äußerte, aus Langeweile gehandelt zu haben. Für seine Tatd nutzte er Daten der Kreditkarte, die er im Zusammenhang mit seiner Arbeit bei einem Lebensmittelgeschäft erlangt hatte.
Letztlich kam die Sache nur durch die Aufmerksamkeit der vielen Betroffenen und ihre vorsichtigen Reaktionen zustande. Das begann bereits bei dem Versandhaus und zog sich von dort über die Bank und deren Kundin bis hin zum Fahrer des Lieferwagens.
Das Versandhaus setzte sich direkt mit der Kreditkarten-Bank in Verbindung. Sie wiederum befragte ihre Kundin zu dem Geschäft. Die Inhaberin der Kreditkarte befolgte den Ratschlag ihrer Bank und suchte die Polizei auf. Der Fahrer des Ausliefer-Betriebs schließlich reagierte vorbildlich.
Diesem gesunden Misstrauen und den sensiblen Reaktionen verdankt die Dame aus einem Vorort Marburgs den ausgebliebenen Vermögensschaden.
pm: Polizei Marburg
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