29.07.2010 (fjh)
Einen Rückgang der Zahl der Langzeit-Arbeitslosen hat der
Landkreis Marburg-Biedenkopf am Donnerstag (29. Juli) gemeldet. Nach seinen Angaben waren im Juli 2010 im Landkreis 4.453 Personen als langzeit arbeitslos gemeldet.
Damit sind 275 oder 5,8 Prozent weniger Menschen beim KreisJobCenter (KJC) erwerbslos gemeldet als im Juli 2009. Gegenüber dem Juni 2010 ist die Zahl um 135 gesunken. Das ist ein Rückgang um 2,9 Prozent.
"Wir sind froh, dass die befürchteten Szenarien nicht eingetreten sind", Sagte der Erste Kreisbeigeordnete Dr. Karsten McGovern. "Der regionale Arbeitsmarkt zeigt sich erfreulich stabil und aufnahmefähig."
Zum einen bemühen sich viele langzeit arbeitslose mit Nachdruck um berufliche Integration. Zum anderen sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des KJC vor Ort nach Angaben des Sozialdezernenten "mit großem persönlichen Engagement dabei, die SGB-II-Bezieher zu qualifizieren und dann in Arbeitsverhältnisse zu bringen".
Das positive Ergebnis sei auch in der guten Zusammenarbeit mit Unternehmen und Bildungsträgern in der Region begründet. Für die Kontakte zwischen dem KJC und der regionalen Wirtschaft hatte der Kreis eigens zwei neue Mitarbeiter eingestellt.
Die Arbeitslosenquote betrug im Juli 3,6 Prozent. Im Juli 2009 hatte sie noch bei 3,8 Prozent gelegen. Im Juni 2010 lag sie bei 3,7 Prozent.
Die Arbeitslosenzahl im Regionalcenter Marburg betrug 2.390. Im Vormonat hatte sie bei 2.421 Personen gelegen.
Die Erholung auf dem Arbeitsmarkt spiegelt sich laut McGovern auch in den Vermittlungszahlen wider. Im Juli gelang es dem KJC demnach, 563 Personen in den ersten Arbeitsmarkt zu vermitteln. 397 dieser Menschen hmen eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit auf.
Trotz eines schleppenden Jahresbeginns hat das KJC damit 20 Prozent mehr Menschen einer Arbeitstätigkeit zugeführt als im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahrs. Zudem hat das KJC im Juli 30 jungen Menschen die Aufnahme einer betrieblichen oder außerbetrieblichen Ausbildung ermöglicht.
Die anhaltende Belebung des regionalen Arbeitsmarkts macht sich nach Angaben des Kreises nun auch bei den Beziehern von Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II (SGB II) bemerkbar. Seit Jahresbeginn gehen die Übertritte aus dem Arbeitslosengeld I stetig zurück.
Im Juli 2010 lag die Zahl der erwerbsfähigen Hilfeberechtigten bei 10.536. Das sind rund 2,1 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Im Vergleich zum Vormonat ist die Zahl der Hilfeberechtigten um 3,1 Prozent gesunken.
Während die erwerbsfähigen Hilfeberechtigten Arbeitslosengeld II (ALG II) bezogen haben, erhielten 4.227 nicht erwerbsfähige Personen Sozialgeld. Dabei handelte es sich in der Regel um Kinder unter 15 Jahren.
Auch die Zahl der Bedarfsgemeinschaften entwickelte sich rückläufig. Sie ging um 2,1 Prozent und damit um 161 Menschen auf 7.648 zurück.
Neben der Integration in Arbeit und Ausbildung ist der Bereich der Vorbereitung auf eine berufliche Tätigkeit oder die Weiterqualifizierung von langzeit Arbeitslosen ein wichtiger Aufgabenbereich des KJC. In diesem Aufgabenfeld wurden im Juli für insgesamt 2.541 Menschen Aktivierungsmöglichkeiten in Form von Qualifikationen, Arbeitsgelegenheiten und anderen Trainingsmaßnahmen bereitgestellt.
Hinter all diesen Zahlen stehen Schicksale von Menschen. Das mag mancher angesichts der statistischen Aufbereitung des Themas Erwerbslosigkeit mitunter vergessen.
pm: Landkreis Marburg-Biedenkopf
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