29.07.2010 (phg)
Jugendliche sollen künftig nur noch in Praktikumsbetriebe vermittelt werden, die gewisse Voraussetzungen erfüllen. Das wurde im regionalen OloV-Prozess vereinbart. Bekanntgegeben haben diese Absprache die
Stadt Marburg und der
Landkreis Marburg-Biedenkopf als Koordinatoren am Donnerstag (29. Juli).
Zu den festgelegten Voraussetzungen gehören beispielsweise eine qualifizierte Betreuung der Praktikanten sowie regelmäßige Rückmeldungen über die Praktikumsleistungen. Auf Seiten des Kreises sind sowohl die Fachbereiche Familie, Jugend und Soziales als auch das KreisJobCenter(KJC) in OloV eingebunden.
Die Universitätsstadt Marburg ist durch den Fachbereich Arbeit, Soziales und Wohnen vertreten. Weiterhin wird das Projekt vom städtischen Fachbereich Kinder, Jugend und Familie unterstütz. Darüber hinaus sind die Agenturen für Arbeit Marburg und Wetzlar/Biedenkopf, das Staatliche Schulamt, die Industrie- und Handelskammern Kassel und Lahn-Dill, die Steuerberaterkammer, die Rechtsanwaltskammer sowie die Kreishandwerkerschaft Biedenkopf in der viermal jährlich tagenden OloV-Steuerungsgruppe vertreten.
Die beteiligten Akteure haben nun vereinbart, im Rahmen von Schüler- Praktika nur noch mit Betrieben zu kooperieren, die die Mindestanforderungen einhalten. Dabei handelt es sich um einen Teil der sogenannten "Qualitätskriterien für betriebliche Praktika", die im regionalen "Dialogforum Arbeitgeber-Schule" entwickelt wurden.
Sie formulieren Anforderungen an Schülerinnen und Schüler für ein erfolgreiches Praktikum. Außerdem informieren sie Lehrkräfte und Betriebe.
Das Dialogforum wird über das Regionale Übergangsmanagement Schule-Beruf des Landkreises und der Stadt Marburg in Kooperation mit dem Staatlichen Schulamt organisiert. Es soll die Zusammenarbeit von Schulen und Wirtschaftsbetrieben verbessern und intensivieren. Hierzu gehört auch die Abstimmung von Verantwortlichkeiten und Aufgaben im Rahmen betrieblicher Praktika.
"Die Qualitätskriterien wurden in einem - für die Region Marburg-Biedenkopf bisher einzigartigen - Prozess gemeinsam von Vertreterinnen und Vertretern aus Schule, Wirtschaft und Jugendhilfe erarbeitet“, erläuterte Stadträtin Dr. Kerstin Weinbach. "Sie zeigen auf, welche Anforderungen die Schülerinnen und Schüler, ihre Lehrkräfte und die Verantwortlichen in den Unternehmen erfüllen sollten, um sinnvolle Praktika zu gewährleisten.“
Eine Broschüre mit den Qualitätskriterien ist unter
www.ruem-marburg-biedenkopf.de/download/01fj3u_de.pdf abrufbar. Die Vereinbarung von Mindestkriterien für Praktikumsbetriebe durch alle regionalen Arbeitsmarkt-Akteure ist bisher landesweit einzigartig. Daher wurde dieser Schritt vom Institut für berufliche Bildung, Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik in Offenbach als gelungenes Praxis-Beispiel ausgezeichnet.
Das freut auch den Ersten Kreisbeigeordneten Dr. Karsten McGovern: "Die Auszeichnung zeigt, dass die Region Marburg-Biedenkopf auf einem guten Weg ist, wenn es darum geht, die Strukturen im Übergangsbereich Schule - Beruf zu verbessern. Diesen Weg wollen wir in den nächsten Jahren konsequent weitergehen.“
pm: Landkreis Marburg-Biedenkopf
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