25.07.2010 (fjh)
Bei einer "Nachttanzdemo" haben am Freitag (23. Juli) rund 300 Menschen tanzend demonstriert, dass weder Kürzungen, noch Repressionen soziale Bewegungen zu unterdrücken vermögen. Unterstützt wurde diese Aktion auch vom
Allgemeinen Studierenden-Ausschuss (AStA). Er bewertete die Veranstaltung am Samstag (24. Juli) positiv.
Die meisten sozialen Errungenschaften, die heute wichtig und selbstverständlich erscheinen, seien der Gesellschaft nicht vom Staat geschenkt worden. Vielmehr seien sie von sozialen Bewegungen erkämpft worden. Um diese Tatsache zu würdigen sowie zum Weiterdenken und Weiterhandeln aufzufordern, fanden sich die Demonstrantinnen und Demonstranten am Freitagabend auf dem Elisabeth-Blochmann-Platz ein.
"Soziale Kämpfe finden nicht irgendwo weit weg statt, sondern hier vor unserer Haustür", erklärte Demo-Veranstalter Jan Beberweyk. "Und soziale Bewegungen sind keine gesichtslosen Massen. Es sind Leute aus deiner Nachbarschaft, deinem Bekanntenkreis, vielleicht sogar du selbst."
Als sich 2008 die Krise des Kapitalismus auszuweiten begann, habe der Staat versucht, diese Krise mittels massiver Geldausgaben abzumildern, fuhr Beberweyk fort: "Was nicht gefragt wurde: Sollte man den Kapitalismus überhaupt retten? Und wer zahlt für diese Rettungspakete?"
Die Antwort auf die zweite Frage sei inzwischen klar: "Gezahlt wird mit Geldern, die soziale Bewegungen erkämpft hatten."
Dabei handele es sich um Geld für Bildung, Arbeitslose, Gesundheit, Kultur, den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) oder für, Wohnen. "hier wird wieder einmal gekürzt,doch aktuell so massiv wie noch nie. Das sollten wir uns nicht gefallen lassen! Und das werden wir nicht!"
Während der Demonstration gab es Kundgebungen an mehreren Orten, die für aktuelle soziale Kämpfe von Bedeutung sind. Die Polizei verhielt sich angemessen und störte die Veranstaltung nicht.
Die Nachttantzdemo endete in einer - einige hundert Teilnehmer großen - Solidaritätsparty zugunsten der seit der Proteste gegen den ochschulpakt 2010 von staatlicher Repressionen Betroffenen. Sie fand im
Cafe Trauma statt.
pm: AStA Marburg
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