16.07.2010 (fjh)
Zwei Marburger Nachwuchs-Chemiker haben an einem internationalen Workshop des
Forschungszentrums Jülich teilgenommen. Auf dem kompletten Satz von fast 300.000 Prozessor-Kernen am Super-Computer "JUGENE" wollten sie maßgeschneiderte Programme ausführen, die komplexe physikalisch-chemische Vorgänge simulieren.
Die beiden Doktoranden von Prof. Dr. Ulrich Tallarek bildeten eines der nur zehn Teams, die weltweit unter Experten für parallele Programmierung ausgewählt wurden. "JUGENE" ist zur Zeit einer der Top Fünf der schnellsten Super-Computer. Er umfasst weltweit die höchste Anzahl an Prozessor-Kernen in einem einzigen System.
Tallareks Arbeitsgruppe an der
Philipps-Universität untersucht durch Experimente und numerische Simulation, wie gekoppelte Transportvorgänge ablaufen. Dazu zählen etwa Diffusion, hydrodynamischer Fluss und Dispersion in dreidimensional rekonstruierten porösen Materialien.
Die Wissenschaftler rekonstruierten das Modell eines Trennkanals, der mit etwa dreieinhalb Millionen kugelförmigen Partikeln bepackt ist, was einen Speicherbedarf von zwölf Terabyte pro Simulation erfordert. Der Schlüssel zur Steigerung der Programm-Leistung liegt in der effektiven Parallelisierung der Programm-Codes, um die große Prozessor-Zahl des Super-Computers auszunutzen.
Weitere Teams, die am "Extreme Scaling Workshop 2010" teilnahmen, kamen von Forschungseinrichtungen wie dem Leibniz-Rechenzentrum in Garching, dem Argonne National Laboratory in den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) sowie von der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich und der Harvard University. Der Abschlussbericht des "Extreme Scaling Workshop 2010“ ist im Internet unter
www.fz-juelich.de/jsc/docs/printable/ib/ib-10/ib-2010-03.pdf als nicht barrierefreie PDF-Datei verfügbar.
pm: Philipps-Universität Marburg
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