09.04.2008 (alx)
Die "etwas andere Boygroup Knorkator" füllte am Dienstag (8. April) den Kulturladen KFZ. Auf ihrem vierten Konzert der "an plackt-Tournee" begeisterten die Musiker ihre Fans mit eigenwilligen Interpretationen eigener und fremder Stücke.
Nachdem Sänger Gero Ivers alias "Stumpen" seine Socken ausgezogen und einem Zuschauer um die Ohren gehauen hatte, begann die Bühnenshow mit dem Lied "Es kotzt mich an". Zweieinhalb Stunden unterhielten die Berliner Musiker ihre Anhänger mit einem abwechslungsreichen Kulturprogramm.
In seiner "an plackt"-Tournee verzichtet
"Knorkator" auf den üblichen harten Sound und bewegt sich leichtfüßig in dem Terrain zwischen Funk, Metal und Reggae.
Sänger Stumpen tanzte barfuß stampfend und elfenhaft zugleich über die Bühne. Zu dem Song "Böse" legte er gemeinsam mit einem Fan sogar einen Tango aufs Parkett. Im Duett beeindruckten die beiden durch versierten künstlerischen Ausdruck.
In seinem grünen Kleid erinnerte Stumpen an eine Mischung aus Diva und Kobold. Während seines energiegeladenen Auftritts beleidigte er seine Fans nach Lust und Laune. Sie ergaben sich der diktatorischen Sängerin wortlos und ließen selbst Wurst-Wettessen willig über sich ergehen. Der Gewinner bekam eine Packung Würste.
Mit seinen spontanen Improvisations-Einlagen brachte Stumpen nicht nur seine Fans, sondern auch die eigenen Band-Mitglieder zum Lachen.
Eingerahmt von einer fabelhaften Interpretation des Chansons "Champs Elysee", stellte Komponist Alf Ator dann Zeichnungen aus seinem neuen Buch "Die satanischen Achillesferse" vor.
Weiter ging es dann mit bekannten Knorkator-Liedern.
Auf ihrem voraussichtlich letzten Konzert in Marburg besangen die Berliner Absurdes, Alltägliches und Herausragendes. Zwischen Welt-Überdruss und Albernheit changieren Text und Inhalt der Knorkator-Kunst.
Angesichts ihrer Eigenwilligkeit und Einzigartigkeit wundert man sich doch immer wieder, warum diese Band so unbekannt ist, während Dieter Bohlens Superstars die deutschen Musikpreise gewinnen.
Alexandra Appel
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