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Motor der Gefühle


Anerkennung für ehrenamtliches Engagement

08.07.2010 (mhe)
Die Verleihung von drei Ehrenbriefen des Landes Hessen war Anlass für einen feierlichen Empfang am Mittwoch (7. Juli) im historischen Saal des Rathauses.
Für ihr ehrenamtliches Engagement wurden Dr. Hartmut Jungclas, Karl-Heinz Pfeif und Andreas Schoenwandt mit dem Landesehrenbrief geehrt.
In diesem würdigen Rahmen wolle man Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Marburg für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement danken. Durch ihre freiwillige Tätigkeit hätten sich diese Personen um die Belange der Menschen in der Universitätsstadt Marburg verdient gemacht, erklärte Oberbürgermeister Egon Vaupel.
Dabei unterstrich er die seiner Ansicht nach sichtbare Besonderheit für Marburg: "Es gibt viele Menschen in dieser Stadt, die sich in ihrer Freizeit in den unterschiedlichsten Bereichen ehrenamtlich zur Verfügung stellen, um hier eine Infrastruktur zu bieten, die wiederum den Bürgerinnen und Bürgern von Marburg zugute kommt“.
Deshalb sei es auch selbstverständlich gewesen, die finanzielle Unterstützung für Vereine und Initiativen im sozialen, kulturellen und sportlichen Bereich in den Haushaltsplänen für die Jahre 2010 und 2011 zu berücksichtigen. "Aber mit diesen Zuschüssen, die wir bereitstellen, wären wir längst nicht in der Lage, daß Angebot so umfangreich und damit das Leben in Marburg so lebenswert zu gestalten.“ Die ehrenamtlichen Kräfte hätten großen Anteil daran, daß das Angebot in den unterschiedlichen Bereichen so breit gefächert ist und darüber hinaus viele notwendige Hilfen gewährleistet werden.
Ehrenamtliches Engagement bedeute für die Akteure im Umkehrschluß aber auch, eine Menge von sich selbst einzubringen. Nicht selten sei es erforderlich, für die eigenen Anschauungen möglicherweise anstrengende Überzeugungsarbeit zu leisten.
Außerdem nähmen die ehrenamtlichen Aktivitäten eine Menge privater Zeit in Anspruch: "Man ist öfter weg, als es der Ehepartner, die Kinder oder Enkelkinder gerne sehen würden. Und Zuhause muß so häufig Verzicht geleistet werden."
Die Verleihung des Landesehrenbriefs und der dazugehörigen Ehrennadel müsse deshalb eigentlich symbolisch mit den jeweiligen Ehepartnern geteilt werden: "Die Nadel müßte auch an den Ehepartnern sichtbar sein, weil sie oder er die ehrenamtliche Tätigkeit in all den Jahren akzeptiert und den Rücken stets dafür freigehalten hat.“
Jungclas ist seit 1987 Mitglied im Ortsbeirat Bauerbach. Mit Ausnahme einiger Unterbrechungen von 1989 bis 1993 und von 1998 bis 2001 ist er dort seit dieser Zeit kommunalpolitisch für die SPD tätig. Den stellvertretenden Vorsitz des SPD-Ortsvereins Bauerbach hat Jungclas bereits seit 1985 inne.
Darüber hinaus engagiert er sich aber auch im Sport-Bereich. Jungclas ist Gründungsmitglied des Bauerbacher Sportvereins "SV 1965 Bauerbach“. Von 1983 bis 1988 war er zudem Erster Abteilungsleiter der dortigen Tennis-Abteilung. Insbesondere ihm und seinen damaligen Mitstreitern sei es zu verdanken, daß der Verein über zwei Tennisplätze verfügt, die bis zum heutigen Tag rege genutzt werden.
Die umfangreiche Liste des ehrenamtlichen Engagements von Jungclas setzte Vaupel mit dem Hinweis auf seine langjährige Tätigkeit in der evangelischen Kirche Bauerbach fort. Dort war er von 1983 bis 1991 im Kirchenvorstand und von 1989 bis 1991 auch dessen Vorsitzender.
"Aufgrund seiner Arbeit konnte die evangelische Kreuzkirche gebaut werden“, erinnerte Vaupel. Zudem war Jungclas als Gründungs- und Vorstandsmitglied von 1985 bis 2003 auch im Förderkreis dieser Kirche tätig.
Schlußendlich unterstrich Vaupel das Engagement von Jungclas als Gründungsmitglied im "Förderkreis Kindergarten Bauerbach“. Diese Eltern-Initiative sei mehr als erfolgreich gewesen. Für viele andere Projekte dieser Art war sie ein Vorbild.
"Die Bauerbacher haben umsetzen können, daß eine Einrichtung für Kinderbetreuung sehr nah an der Schule angesiedelt ist“, unterstrich Vaupel. Er sei sich absolut sicher, daß die Nähe beider Einrichtungen zueinander gegenseitig befruchtend sein kann und der Übergang vom Kindergarten in die Schule auf diese Weise zusätzlich erleichtert werden könne.
Anerkennende Worte erhielt Jungclas auch von Walter Matt als dem Ortsvorsteher von Bauerbach. So habe Jungclas maßgeblich nicht nur über die moderne und zukunftsweisende Entwicklung Bauerbachs positiv nachgedacht, sondern den Ort aktiv mitgeprägt. Besonders beeindruckend sei, daß sein Denken und Handeln grundsätzlich stets von einer christlich-sozialen Ethik begleitet werde.
Auch Pfeif kann auf eine langjährige und facettenreiche ehrenamtliche Tätigkeit zurückblicken. Zum einen war er von 1992 bis 2001 auf unterschiedlichen Ebenen für den SPD-Ortsverein Michelbach aktiv. Das Amt des Stellvertretenden Ortsvorstehers bekleidete Pfeif in den Jahren von 1997 bis 2001. Zum anderen war er vier Jahre lang Vorsitzender des Ortsvereins Michelbach und von 1999 bis heute dessen Kassierer.
"Es steht eines fest: wer von 1999 bis heute die Kasse hat, dem kann man vertrauen“, stellte Vaupel dazu lobend fest.
Konfliktbereinigende Aufgaben erfüllt Pfeif seit 1998 als Ortsgerichts-Schöffe sowie auch als Stellvertretender Ortsgerichts-Vorsteher seit dem Jahr 2000.
Eine weitere Station seines ehrenamtlichen Engagements ist die aktive Mitgliedschaft im Männergesangsverein "Einigkeit Michelbach“. Dort nimmt Pfeif seit mehr als zwanzig Jahren vielseitige Aufgaben und Ämter wahr.
Über einen Zeitraum von fünf Jahren war Pfeif außerdem Erster Vorsitzender der Kegelclub-Gemeinschaft in Michelbach. In den Augen von Vaupel ist das besonders deshalb erwähnenswert, weil die jährlich durchgeführten Vereinsmeisterschaften immer großen Anklang im Stadtteil Michelbach finden
Pfeif wurde schon einmal von der Universitätsstadt Marburg ausgezeichnet. Im Jahr 2001 erhielt er die Bronzene Ehrennadel.
Die dritte und letzte Ehrung schließlich erhielt Schoenwandt. Vaupel wies zunächst auf dessen Arbeit als Ehrenamts-Beauftragter hin und betonte die Wichtigkeit dieses Amtes. Schoenwandt mache in dieser Funktion immer wieder darauf aufmerksam, welches Gewicht das Ehrenamt für das Gemeinwesen habe.
"Meinen herzlichen Dank, denn vorallem bei der täglichen Arbeit gehen hier im Rathaus viele Informationen im Alltag unter, und man sollte ihre Arbeit nicht als selbstverständlich ansehen“, gestand Vaupel ein.
Des weiteren engagierte sich Schoenwandt in den Jahren 2000 bis 2006 als Beisitzer im Fischereiverein Marburg und Umgebung. Sein wichtigstes Anliegen dabei sei immer die Öffentlichkeitsarbeit gewesen. Er habe dafür sensibilisieren können, daß der Fischereiverein nicht ausschließlich zum Angeln und Fischen einläd, sondern sich in erster Linie für den Natur- und Gewässerschutz einsetzt.
"Der Fischereiverein Marburg und Umgebung ist für den Magistrat ein wertvoller Ansprechpartner, wenn es um unterschiedlichste Fragestellungen in Bezug beispielsweise auf die Lahn-Studie oder die Wehr-Sanierung geht“, erklärte Vaupel.
Neben seinem leidenschaftlichen Einsatz für den Naturschutz, der auch durch die Tätigkeit als Pressesprecher im „Jägerverein Lahn-Ohm in den Jahren 1998 bis 2005 zum Ausdruck kommt, ist Schoenwandt auch im sozialen Bereich aktiv. So arbeitet er im Verein zur Förderung der Herzchirurgie in Marburg mit. Bereits unmittelbar nach der Vereinsgründung im Jahr 1988 trat Schoenwandt dem Verein bei und ist seit dieser Zeit sein Stellvertretender Vorsitzender.
"Sie haben den Verein mit großem Einsatz geprägt und mitgetragen“, würdigte Vaupel die Arbeit von Schoenwandt.
Zu den aktuellen ehrenamtlichen Engagements von Schoenwandt gehört neben der Mitgliedschaft in den Vorständen der Elisabethkirche seit 2007 und des Stadtkirchenrates Marburg seit 2008 die Arbeit als Heimführsprecher der "Tageseinrichtung Aura“ seit dem Jahr 2007. Diese Einrichtung zeige, wie wichtig die Tagesbetreuung älterer Menschen ist. Darüber hinaus gebe dieses Projekt wichtige Anstöße dafür, den Menschen auch im Alter ein würdiges Leben zu ermöglichen und gleichzeitig auch ihr lebenslang erworbenes Wissen wert zu schätzen und als zukunftsgerichtetes Potential zu pflegen.
Eingerahmt in Glückwünsche für die erhaltene Auszeichnung dankte abschließend auch der Stadtverordnetenvorsteher Heinrich Löwer den Geehrten für ihr ehrenamtliches Engagement und bestärkte sie in ihrem weiteren Tun: "Wir wissen, dass unsere Gesellschaft nur mit dieser ehrenamtlichen Tätigkeit funktioniert und unsere Gesellschaft so aufgebaut ist, dass Ehrenamtlichkeit ein notwendiger Bestandteil ist.“
Mireille Henne
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