05.07.2010 (ms)
Das Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas soll einen Neubau erhalten. Dafür hat sich der Wissenschaftsrat in einer aktuellen Förderempfehlung ausgesprochen, wobei der Antrag der
Philipps-Universität für dieses Projekt im Ranking des Gremiums den zweiten Platz erreichte. Im neuen "Campus Firmanei" soll bis 2014 am Pilgrimstein ein Gebäude entstehen, das der Marburger Sprachdynamik-Forschung die nötige Infrastruktur zur Verfügung stellt.
"Die Empfehlung des Wissenschaftsrats ist wiederum ein Beleg für die exzellente Forschung in Hessen“, sagte Staatsministerin Eva Kühne-Hörmann. Die förderfähigen Gesamtkosten des Forschungsbaus mit einer Hauptnutzfläche von 2.000 Quadratmetern belaufen sich auf rund 7,3 Millionen Euro.
Die Finanzierung erfolgt zur Hälfte aus Mitteln des Bundes. Die andere Hälfte wird aus dem Hochschulbauprogramm "HEUREKA" des Landes Hessen bereitgestellt. Damit sind nun insgesamt acht hessische Forschungsbauten in der Gemeinschaftsförderung "Forschungsbauten an Hochschulen" mit einem Gesamtvolumen von rund 160 Millionen Euro enthalten.
Die Sprachwissenschaft ist einer der profilbildenden Forschungsschwerpunkte der Philipps-Universität. Daran hat der "Deutsche Sprachatlas" entscheidenden Anteil.
"Die empfohlene Bebauung wird nicht nur dem Forschungszentrum optimale Bedingungen für seine exzellente wissenschaftliche Arbeit bieten", erklärte die Universitätspräsidentin Prof. Dr. Katharina Krause. “Der Neubau wird vielmehr auch eine stadträumliche Lücke mit universitärem Leben füllen, die durch den Abriss der Brauerei zwischen Hochschulverwaltung, Altem Botanischem Garten und der Stadt entstanden ist.“
Das "Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas" am Fachbereich Germanistik und Kunstwissenschaften ist das älteste sprachwissenschaftliche Forschungszentrum der Welt. Zahlreiche Großprojekte belegen den hohen Rang des Instituts.
"Mit dem Neubau wird ein linguistisches Forschungszentrum von internationaler Bedeutung entstehen“, erwartet Prof. Dr. Jürgen Erich Schmidt. Er ist Direktor des "Deutschen Sprachatlas“.
"Das Gebäude wird aber nicht nur die Sprachdynamik-Forschung beherbergen", ergänzte Dekan Prof. Dr. Joachim Herrgen, "Um diesen Kern werden sich Arbeitsgruppen mit unterschiedlichen sprachwissenschaftlichen Schwerpunkten wie Langzeit-Diachronie, Neurolinguistik oder theoretische Linguistik gruppieren.“
Der Forschungsbau schaffe somit die Voraussetzungen um ein anspruchsvolles Forschungsprogramm umzusetzen. Es verbindet das linguistische Empirie und Theoriebildung auf dem Gebiet der Sprachdynamik und Sprachkognition miteinander.
"Der geplante Neubau auf dem Gelände der ehemaligen Brauerei ist eine zukunftsweisende Entscheidung für den Campus Firmanei für die Philipps-Universität und damit für die
Universitätsstadt Marburg“, sagte Oberbürgermeister Egon Vaupel.
pm: Philipps-Universität Marburg
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