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Geschickt geforscht


Millionen gegen männliche Unfruchtbarkeit

28.06.2010 (fjh)
Das Land Hessen unterstützt die Philipps-Universität bei der Erforschung männlicher Unfruchtbarkeit. Dafür erhält die Hochschule Fördermittel aus der jüngsten Runde der hessischen Exzellenz-Initiative "LOEWE“ im Rahmen des Schwerpunkts "Männliche Infertilität bei Infektion und Entzündung“ (MIBIE). Dabei geht es um Infektionen und Entzündungen des männlichen Fortpflanzungstrakts, die zu ungewollter Kinderlosigkeit führen.
"Der Erfolg mit diesem LOEWE-Antrag zeigt erneut, dass die Philipps-Universität über forschungsstarke Lebenswissenschaften verfügt", freute sich Universitäts-Vizepräsident Prof. Dr. Frank Bremmer. "Die benachbarten mittelhessischen Hochschulen stärken einander zudem durch erfolgreiche Kooperationen wie auch in diesem Falle."
Neben der Philipps-Universität arbeiten an dem Vorhaben die Fachhochschule Gießen-Friedberg und die Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) mit, bei der die Federführung liegt. Auf Marburger Seite beteiligen sich die Arbeitsgruppen von Prof. Dr. Renate Renkawitz-Pohl, Prof. Dr. Harald Renz und Prof. Dr. Rolf Müller. Alles in allem erhalten die Projektpartner 4,3 Millionen Euro für zunächst drei Jahre.
Viele verschiedene Krankheitserreger können die Reproduktionsfähigkeit von Männern schädigen. Welche molekularen Mechanismen dabei eine Rolle spielen, ist bislang weitgehend unverstanden.
Der neue LOEWE-Schwerpunkt zielt auf eine verbesserte Diagnostik und Therapie der infektiös-entzündlichen Ursachen männlicher Unfruchtbarkeit ab. Sie stellen wesentliche Faktoren bei ungewollter Kinderlosigkeit dar.
Im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Konzeption steht die Identifizierung von Signalmolekülen und deren Interaktion. Erkenntnisse darüber sind für die Erforschung der Krankheit von Belang. Bei dem Projekt werden Forschungskompetenz und klinische Erfahrung der beteiligten Hochschulen zusammengeführt.
So sucht Renkawitz-Pohl in ihrem Teilprojekt nach Faktoren, die bei männlichen Keimzellen mit verminderter Fruchtbarkeit in Zusammenhang stehen, wobei die Forscher hier auf das gut etablierte Modell der Taufliege "Drosophila" zurückgreifen. Müller erforscht an Mäusen, wodurch die Abwehr gegenüber Infektionen beeinflusst wird. Renz schließlich ist an einem Plattform-Projekt beteiligt, das die zentrale Infrastruktur für die Durchführung vielfältiger molekularbiologischer Analyseverfahren bietet.
pm: Philipps-Universität Marburg
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