22.06.2010 (fjh)
Als "blanken Hohn" hat der Marburger SPD-Landtagsabgeordnete Dr. Thomas Spies am Dienstag (22. Juni) die Erklärung der hessischen Wissenschaftsministerin Eva Kühne-Hörmann zum Botanischen Garten bezeichnet. "Marburg hat mit der aufwendigen Pflege des botanischen Gartens, mit dem hohen energetischen Renovierungsbedarf der Gebäude, mit Sammlungen von übergeordnetem Interesse und mit den kleinteiligen Strukturen eine Vielzahl von Sonderlasten, die mit einem Einheitspreis nicht zu bezahlen sind“, merkte Spies an.
Selbst Aufgaben des
Landes Hessen müsse die
Philipps-Universität aus ihren knappen Mitteln bestreiten. So betreibe die Marburger Uni das für die Versorgung von halb Deutschland erforderliche und zuständige Hochsicherheitslabor in der Virologie.
Deshalb seien die neuerlichen Kürzungen hier nicht zu verkraften. "Und deshalb kann sich die Universität den Botanischen Garten nicht mehr leisten“, stellte Spies fest.
Seit Jahren findet laut Spies über Hochschulpakt und die angeblich "leistungsorientierte" Mittelzuweisung an die Hochschulen eine massive Umverteilung nach Südhessen statt. "Möglichst viele Studierende in einen Hörsaal zu stecken, ist keine Leistung in Forschung oder Lehre", betonte Spies. Wer - wie Marburg - die doppelten Heizkosten bezahlen müsse, der könne unmöglich mit dem einheitlichen Durchschnittspreis auskommen.
"Deshalb ist das Land gefordert, hier endlich seinen Beitrag zu leisten statt die Philipps-Universität weiter kaputtzusparen“, forderte Spies.
pm: Dr. Thomas Spies, MdL
Text 4058 groß anzeigenwww.marburgnews.de