17.06.2010 (fjh)
Empört über das Verhalten des Energiekonzerns "E.ON Mitte" gegenüber der Gemeinde Lahntal hat sich Oberbürgermeister Egon Vaupel am Donnerstag (17. Juni) geäußert. In einem Schreiben an den E.ON-Vorstandsvorsitzenden Dr. Henrich Wilckens hat Vaupel auf das Verhalten von E.ON reagiert.
In dem Schreiben heißt es unter anderem "Für ein Vorgehen, wie es der Konzern bei der Entscheidung über die Zukunft der Stromnetze im Landkreis Marburg-Biedenkopf an den Tag legt, fehlt mir jedes Verständnis."
Unter einer vertrauensvollen Zusammenarbeit verstehe er etwas anderes, betonte Vaupel: "Als Oberbürgermeister der Universitätsstadt Marburg bin ich – gelinde gesagt - empört über die Art und Weise, mit der Vertreter von E.ON Mitte bei einer Veranstaltung im Bürgerhaus Caldern am 15. Juni versucht haben, die anstehende Konzessionsvergabe zu ihren Gunsten zu beeinflussen."
In seinen Augen sei es unverantwortlich, einer Gemeinde Gewerbesteuer-Einnahmen zu versprechen, die mit der Schließung eines bestehenden Standorts und dem Verlust von Arbeitsplätzen in einer anderen Gemeinde bezahlt werden. "Wenn dies Methode in Ihrem Haus sein sollte, dann bestätigt sich für mich, wie wichtig die Rekommunalisierung der Stromnetze ist. Eine sichere Versorgung der Bürgerinnen und Bürger ist nämlich ohne verlässliche Partner nicht zu gewährleisten.“
Das Verhalten von E.ON mache deutlich, "auf was sich die Bürgerinnen und Bürger einstellen können“, resümierte der Oberbürgermeister. Er maße sich nicht an, den Bürgerinnen und Bürgern in den Gemeinden vorschreiben zu können, was sie zu tun haben. Aber er möchte nicht versäumen, darauf hinzuweisen, dass E.ON einerseits Stromnetze kaufe, andererseits Netze an Konzerne im Ausland verkaufe.
"Das ist eine Politik, für die ich als Oberbürgermeister der Universitätsstadt Marburg nicht zu haben bin und über die die Bürgerinnen und Bürger vor der Entscheidung informiert sein sollten“, begründete Vaupel seinen Vorstoß.
pm: Stadt Marburg
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