16.06.2010 (mhe)
Eine neue Drehbrücke wurde an der Mündung des schwarzen Wassers in die Lahn errichtet. Dadurch können Kanuten Sport treiben und Fußgänger sowie Radfahrer die Lahn überqueren.
Es gab bereits mehrere Überlegungen, Fußgängern das Kreuzen der Kanustrecke beim Schwarzen Wasser zu ermöglichen und damit eine Anbindung an die Bahnhofstraße herzustellen. Bereits in den 80er Jahren wurde eine große Brücke geplant, die das nördliche Lahnvorland über das Schwarze Wasser an die Uferstraße anbinden sollte. Die Umsetzung dieser großen Brücke ist jedoch bisher an den hohen Kosten gescheitert.
Das nun umgesetzte Konzept ist eine kostengünstige Lösung mit einem drehbaren Steg auf Niveau des Lahnvorlands. Mit der wasserrechtlichen Plangenehmigung vom 4. August 2009 liegt mittlerweile das Baurecht vor. Es gilt für den Drehsteg sowie die Geh- und Radwegeverbindung im Lahnvorland von der Heusingerstraße bis zur Lahnstraße.
Grundlage für die Genehmigung war die Planung des Drehstegs vom Ingenieurbüro Böttcher aus Wetter. Bürgermeister Dr. Franz Kahle setzt dabei auf ein gegenseitiges Verständnis zwischen den Nutzern der Kanustrecke und den Fußgängern.
In der Normalstellung ist der Steg für Fußgänger und Radfahrer offen. Für die Nutzung der Kanustrecke wird der Steg von den Kanufahrern in Fließrichtung des Schwarzen Wassers gedreht und abschließend wieder in Normalstellung gebracht.
Wenn der Steg von den Kanufahrern bedient wird, ist der Weg durch Schranken gesperrt. Aus diesem Grund ist der Steg mit den Schranken mechanisch gekoppelt.
Die Ende April begonnenen Arbeiten wurden von der Firma LS Bau GmbH & Co KG aus Gießen ausgeführt. Die Stahlbauarbeiten einschließlich des Steges selbst übernimmt die Maschinen- und Bauschlosserei Schulte aus Bergneustadt.
Abgesehen von kleineren Restarbeiten ist die Baumaßnahme mit der Anbindung über eine Rampe am Pfaffenwehr von der Uferstraße aus abgeschlossen.
Die Baukosten für den Steg betragen rund 85.000 Euro. Davon werden 60.000 Euro aus dem Konjunkturprogramm II gefördert. Ungefähr 50.000 Euro werden für die Wege-Anbindung benötigt. Sowohl wegen des belasteten Bodens an der Zufahrt als auch wegen zusätzlicher Betonarbeiten ergaben sich Mehrkosten während der Bauausführung.
Kahle kündigte an, dass der Weg im Jahr 2011 nach Süden entlang der Uferstraße mit dem bestehenden Rad- und Fußweg verbunden wird. Nach Norden soll der Rad- und Fußweg unter der Elisabethbrücke hindurch an der neuen Hochwassermauer entlang auf die Rosenbrücke geführt werden. Außerdem ist geplant, im Jahr 2011 eine Brücke vom Sportgelände der
Philipps-Universität zum Wehrdaer Weg zu bauen. Dann besteht eine durchgehende Fuß- und Radwege-Verbindung vom Wehrdaer Weg zur Innenstadt.
pm: Stadt Marburg
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