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Viel Erneuerbare


Kahle referierte Marburgs Stand bei Energienutzung

15.06.2010 (jnl)
Marburgs Kommunalpolitik hat starke ökologische Akzente. Bürgermeister Dr. Franz Kahle von den Grünen trug am Montag (14. Juni) im Hörsaalgebäude eine Zwischenbilanz der städtischen Energiepolitik vor.
Außerdem eröffnete der Bürgermeister Ausblicke auf weitere Ziele der Stadt Marburg. Die Veranstaltung war gut besucht.
Das Interdisziplinäre Seminar des Zentrums für Konfliktforschung (ZfK) der Philipps-Universität hat mit diesem Beitrag zu seiner Ringvorlesung erneut die Integration von Stadt und Universität akzentuiert. Bei den zahlreich anwesenden Akademikern stieß der komplett manuskriptlos in freier Rede gehaltene Vortrag auf sehr positive Resonanz. Dergleichen kriegt nicht jeder Professor hin.
Angekündigt war als Thema die "Pleite in Kopenhagen und Handlungsbedarf der Kommunen - Wo stehen wir? Wo müssen wir hin?". Im Zentrum des Vortrags über Umweltschutz und Zukunftssicherung in Marburg stand - wie zu erwarten - die kommunale Energiepolitik. Aber auch verkehrspolitische Maßnahmen und Vorhaben sowie die konfliktreichen Beziehungen zur CDU/FDP-Landesregierung kamen in den Blickpunkt.
Die Stadt Marburg hat durch ihr ehrgeiziges Programm, das unter dem Kürzel "Solar-Satzung" bekannt wurde, viel Beachtung in den überregionalen Medien gefunden. Angelpunkt und Besonderheit gegenüber der geltenden bundesweiten Gesetzeslage ist dabei, dass der Einsatz von Fotovoltaik auf den Dächern nicht nur bei Neubauten, sondern auch im Altbaubestand prüfpflichtig gestellt wird.
Immobilienbesitzer und CDU liefen dagegen Sturm. Das für die Rechtsaufsicht zuständige Regierungspräsidium Gießen (RP) hatte versucht, die Innovation zu blockieren. Wo immer es ging, hat die Stadt dagegen gerichtliche Verfahren angestrengt.
Beim Thema "Windkraft-Anlagen" hat sich - wie Kahle zu berichten wusste - mit dem Wechsel zu Regierungspräsident Lars Wittek auch eine entspanntere, positivere Bewertung der Technologie ergeben. Vorgänger Wilfried Schmied war ein bedingungsloser Gegner der Windkraft gewesen.
Im Fahrzeugbestand der Stadtwerke Marburg (SWM), deren Aufsichtsratsvorsitzender Kahle qua Amt ist, ist eine in absehbarer Zukunft vollständige Umrüstung auf Erdgasbetrieb vorgesehen. Zwar maulen darüber einige Busfahrer, weil die Busse nicht mehr so locker die Berge hochfahren, aber die erhebliche Verringerung der Feinstaubbelastung in der Innenstadt sei es das wert, sagte Kahle.
Hoch zufrieden nach einer lebhaften Fragerunde des Publikums, zog man in kleinerem Kreis nach der Veranstaltung zu einer Nachsitzung in einem nahegelegenen griechischen Restaurant.
Jürgen Neitzel
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