02.06.2010 (fjh)
Mit der Institutionalisierung von Deutungsmacht durch internationale Administrationen in Post-Konfliktgesellschaften beschäftigt sich ein Forschungsprojekt am
Zentrum für Konfliktforschung (ZfK). Dieses Vorhaben fördert die
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) für die Dauer von drei Jahren.
Unter Leitung von Prof. Dr. Thorsten Bonacker und Prof. Dr. André Brodocz von der Universität Erfurt untersucht dieses Projekt, inwieweit es UN-geführten Administrationen gelingt, in Nachkriegs-Gesellschaften als legitime Regierung anerkannt zu werden. Insbesondere soll dabei an Fallstudien zu den UN-Verwaltungen in Kambodscha und im Kosovo die Transformation politischer Autorität auf nationale und lokale Institutionen analysiert werden.
Diese Autorität ist notwendig, um nicht den Eindruck von Fremdherrschaft entstehen zu lassen und um einen stabilen Frieden zu gewährleisten. Durch eine Längsschnitt-Analyse des institutionellen Transitionsprozesses, der bis in die Gegenwart reicht, soll das Vorhaben einen theoretischen – und für die Praxis der Konfliktregelung wichtigen - Beitrag zur Erforschung der Erfolgsbedingungen internationaler Administrationen in Nachkriegs-Gesellschaften liefern.
pm: Philipps-Universität Marburg
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