20.05.2010 (fjh)
Gute Voraussetzungen für die Gesundheitswirtschaft bescheinigt PD Dr. Josef Hilbert vom Institut für Arbeit und Technik (IAT) in Gelsenkirchen dem
Landkreis Marburg-Biedenkopf in einem Entwicklungskonzept. Erstellt hat er es zusammen mit seinen Mitarbeitern Sandra Döpringhaus und Peter Enste.
"Jeder fünfte Arbeitsplatz im Landkreis Marburg-Biedenkopf ist der Gesundheitswirtschaft zuzuordnen", stellt der Wissenschaftler fest. "Damit belegt die Region bundesweit einen Spitzenplatz und liegt vor Regionen wie Münster oder München."
Die Gesundheitswirtschaft bietet laut dem Konzept eine optimale Mischung aus Hightech-Medizin, Industrie und kleinräumiger Versorgung. "Durch dieses Verhältnis kann unserer Region ein Alleinstellungsmerkmal bescheinigt werden", erläuterte Landrat Robert Fischbach.
Zudem verwies er darauf, dass auch die Internationalisierung des Gesundheitswesens im Landkreis in mehrfacher Hinsicht eine wichtige Rolle spielt. Die Arbeiten der Unternehmen der Pharma-Industrie und die Forschungsarbeiten sowohl an der Philipps-Universität wie auch am Universitätsklinikum stehen in einer langen Tradition und genießen national wie auch international einen hervorragenden Ruf.
Mit der Fertigstellung des Partikeltherapie-Zentrums auf den Lahnbergen sei zudem mit einem Zuwachs an internationalen Patienten zu rechnen. Im bildlichen Vergleich beschreibt Hilbert die Gesundheitswirtschaft im Landkreis als Landkarte mit vielen bedeutsamen Inseln.
"Das Projekt der Gesundheitsregion bietet nun die Möglichkeit, das Netzwerk auszubauen, indem diese Inseln miteinander verknüpft werden", schlug Hilbert vor. Dabei hob er die Möglichkeiten sogenannter "Innovationsstraßen" hervor.
Sie böten die Möglichkeit, von der Ideen-Entwicklung bis zur Anwendung alles in relativer Nähe zueinander umzusetzen. Gerade bei diesem Innovationsmanagement würde man sich in dieser Region stark engagieren.
Das Projekt der Gesundheitsregion böte zudem die Gelegenheit, mögliche Schwachstellen zu erkennen, um rechtzeitig nach Lösungsstrategien zu suchen. So könnte beispielsweise die Sicherstellung der ärztlichen Versorgung im ländlichen Bereich mit den beteiligten Akteuren diskutiert werden, ergänzte Ruth Glörfeld. Sie ist die Projektbeauftragte des Landkreises für die Gesundheitsregion.
Die Gesundheitsregion bietet laut IAT gute Vorraussetzungen, Versorgungsketten für bestimmte Krankheiten aus- und aufzubauen. In solchen Ketten werde die optimale Versorgung von der Prävention über die Akut-Behandlung bis hin zur Rehabilitation sichergestellt. Es gebe sehr gute Ansatzpunkte, hier die Angebote zur Behandlung von Herz- und Kreislauf-Erkrankungen, Onkologie und Schlafstörungen anzubieten.
Für Fischbach steht damit fest, dass die gute Ausgangsposition in diesem Bereich Grund genug ist, um mit gemeinsamen Anstrengungen mit allen Beteiligten der Gesundheitswirtschaft diese Vorteile auch zu nutzen und die richtigen Weichenstellungen vorzunehmen. Hier gebe es viele Potenziale.
pm: Landkreis Marburg-Biedenkopf
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