07.05.2010 (fjh)
Das interdisziplinäre Promotionskolleg "Geschlechterverhältnisse im Spannungsfeld von Arbeit, Organisation und Demokratie" hat sich am Donnerstag (29. April) im Rahmen eines feierlichen Empfangs der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt. Mit diesem Kolleg wird die Zusammenarbeit zwischen der
Philipps-Universität und der
Hans-Böckler-Stiftung (HBS) fortgesetzt.
Nach erfolgreichem Abschluss einer ersten Förderphase von 2004 bis 2008 unter dem Titel "Geschlechter-Verhältnisse im Spannungsfeld von Arbeit, Politik und Kultur" wurde nun ein Nachfolge-Kolleg eingerichtet. Darin haben neun Nachwuchs-Wissenschaftler und -wissenschaftlerinnen die Möglichkeit, ihre Promotion zu absolvieren. Betreut werden sie von den Instituten für Politikwissenschaft, Soziologie und Erziehungswissenschaft.
Die HBS-Referentin Dr. Susanne Schedel hob zur Begrüßung noch einmal die Beweggründe für die umfassende Förderung durch die Stiftung hervor. Die Erfahrungen der HBS hätten gezeigt, dass die Promotion in einem Kolleg einen intensiven und strukturierten Austausch ermögliche, ohne einer "Verschulung" des Promovierens Vorschub zu leisten. Das Marburger Kolleg thematisiere zudem mit seiner Ausrichtung auf die Zusammenhänge von Arbeitswelt, Geschlechter-Verhältnissen und demokratischer Mitbestimmung einige zentrale Anliegen der Hans-Böckler-Stiftung.
Als ehemalige Stipendiatin der ersten Förderphase griff Dr. Heidi Schroth in ihrem Grußwort diesen Punkt auf: Gerade aus den Erfahrungen in ihrem jetzigen Tätigkeitsfeld als Gewerkschaftssekretärin heraus unterstrich sie die Notwendigkeit der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Geschlechter-Ungleichheiten.
Die Kolleg-Sprecherin Prof. Dr. Susanne Maurer und die Stipendiatin Tanja M. Brinkmann stellten den Anwesenden Struktur und Forschungsvorhaben der zweiten Kolleg-Runde vor. Deutlich wurde insbesondere die Vielfalt der Promotionsvorhaben, die sich aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven der Geschlechterforschung um das Themenfeld Arbeit, Organisation und Demokratie gruppieren.
Der Abend wurde mit einem Empfang abgerundet, wo sich die Anwesenden anhand einer Poster-Ausstellung genauer über die Vorhaben der Nachwuchs-Wissenschaftler und -wissenschaftlerinnen informierten. Im persönlichen
Gespräch konnten sie sich dabei austauschen.
Das Promotionskolleg bietet ein begleitendes Studienprogramm, das die Herstellung interdisziplinärer Bezüge sichert, den theoretischen und methodischen Austausch fördert und Schlüsselqualifikationen vermittelt. Mit diesen Zielen arbeiten die Promovierenden nicht isoliert, sondern als kontinuierlicher Diskussions- und Arbeitszusammenhang. Sie bekommen systematisch Unterstützung durch die Einführung in die wissenschaftlichen Grundlagen, durch monatliche Kolleg-Treffen, die vernetzte Arbeit an den jeweiligen Projekten, den Austausch mit den Betreuerinnen und Betreuern sowie externen Fachleuten, durch regelmäßige Klausurtage, unterstütztes Team-Coaching, gemeinsame Werkstätten, Tagungen, Lehrübungen sowie weitere Schulungen durch die Hans-Böckler-Stiftung.
Im Gegensatz zur Einzelförderung wird hier gemeinsam über Forschungsthemen diskutiert. Zudem werden Qualifikationen für erfolgreiche Forschung und Lehre vermittelt.
pm: Philipps-Universität Marburg
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