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Vielseitige Vorführung


ZAC-Frühlingsvarietè begeisterte Besucher

07.05.2010 (fjh)
"Dann nehmen wir halt das, was wir haben." Gleich mehrfach begnügte sich Uli Baumann am Donnerstag (6. Mai) bei der Auswahl eines Mitspielers aus dem Publikum mit dem Realistischen.
Mit schweizerischem Dialekt und umwerfendem Humor führte sie als "Moderatorenfräulein BABETTE" durch das vielseitige Programm des ZAC-Frühlingsvarietés. Bis Sonntag (16. Mai) treten neben ihr noch fünf weitere Künstler mit Zauberei, Artistik und Comedy in der Waggonhalle auf.
Ihre urkomischen Anweisungen für recht eigenwillige Beifallsbekundungen brachten das Publikum gleich zu Beginn in Stimmung. Neben klassischem Applaus in verschiedenen Abstufungen zählten auch erhobene Hände, das Schlagen mit Löffeln oder das Werfen kleiner Stofftiere auf die Bühne zu dem Repertoire, das die Gäste in der gut gefüllten Waggonhalle nach Babettes Wünschen begeistert umsetzten.
Zwischen die Auftritte der verschiedenen Künstler streute sie immer wieder ihre skurrilen Gags ein, die von gespielter Naivität und schierer Dummheit nur so strotzten. All das servierte Babette auf "Schwyzer Dütsch", das die an der "COMART"-Schule für Schauspiel, Mime und Tanz in Zürich ausgebildete Komödiantin natürlich perfekt beherrscht. Selbst eine Musik-Einlage mit der Quetschkommode und einem Publikumsjodler sowie einem "Zuchtbullen" fehlte dabei nicht.
Allein schon Babette machte den Abend zu einem kurzweiligen und komischen Erlebnis. Hinzu kamen allerdings noch zahlreiche weitere Leckerbissen der Varieté-Kunst.
Als erster Künstler des Abends präsentierte Ben Smalls seine atemberaubenden Jonglagen. Seine Bälle ließ der Brite in ständig zunehmender Zahl über den ganzen Körper rollen, bis den Gästen Hören und – vor allem – Sehen verging.
Als Bestandteil der Formation "PlatzRegen" ist er gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Yoleen Richter wiederholt in der Waggonhalle aufgetreten. Diesmal gastierten beide aber erstmals im Rahmen des ZAC-Varietés.
Richter warf ihrem Partner nicht nur die Bälle und später die Keulen zu, sondern bewegte sich auch in einem großen Reifen über die Bühne. Ihre Nummer folgte unmittelbar auf den Auftritt von "Tipris", der das Publikum durch seine artistische Vorführung von Hoola-Hoop begeisterte.
Fünf Reifen kreisten um seinen Körper, seine Beine oder seine Hände. Im Handstand bewegte er die Reifen so virtuos, dass das Publikum nur staunte.
Am Trapez und beim Hochklettern an einem Tuch zeigte Andrea Beck ihr artistisches Können. In der Rolle der "Madame Natalie" garnierte sie ihre gekonnten Vorführungen im Dialog mit Babette zugleich mit einem gespielten französischen Akzent.
Frappierend waren auch die Zauberkunststücke von Matthias Rauch. Nur Sekunden, nachdem er dem Publikum seine leeren Hände gezeigt hatte, öffnete er sie erneut mit Bällen oder Zitronen sowie anderen Gegenständen darin.
Die Vielzahl unterschiedlicher Objekte hätte sich wohl kaum in den Ärmeln seiner Jacke verstecken lassen. Alle Anwesenden dürften sich verwundert gefragt haben: Wie macht der das nur?
Zur Musik von "Lemon Tree" schnitt er eine Zitrone auf, in der sich dann ein roter Ball befand. Immer wieder zauberte er unerwartete Dinge herbei oder warf eine kleine Karte in die Luft, die wenig später in erheblich gewachsener Größe wieder in seiner Hand landete.
Am Ende des zweistündigen Abends musste Babette das Premierenpublikum nicht mehr zum Beifall animieren. Nach dem großen Genuss so vieler gekonnter Darbietungen gingen nur gut gelaunte Gäste zufrieden nach Hause.
Franz-Josef Hanke
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