06.05.2010 (fjh)
Nach dem großen Erfolg im vorangegangenen Jahr veranstaltet der
Landkreis Marburg-Biedenkopf auch 2010 im Rahmen seiner Energiemesse im September beim Landratsamt wieder einen Kreativ-Wettbewerb für Schülerinnen und Schüler. Der Aufruf zu dem Wettbewerb richtet sich diesmal an die Klassen 5 bis 10.
Während der Wettbewerb 2009 unter dem Motto "Bauen mit der Sonne" stand und rund 2.000 Schüler zur Teilnahme bewegt hatte, lautet das Motto in diesem Jahr "Clever Energie sparen". Jede Klasse der Jahrgangsstufe 5 bis 10, jede Arbeitsgruppe und jeder Wahlpflichtkurs kann am Wettbewerb teilnehmen und sich etwas ausdenken, was zu dem Motto passt.
Gefragt sind Beiträge, die sich mit dem Motto auseinandersetzen. Dabei ist egal, ob es sich um Poetry-Slam, ein Lied oder Gedicht, ein Schauspiel, eine Video-Filmsequenz, einen Rap-Song, einen Sketch, einen Tanz, einn Musikstück, eine Foto-Ausstellung oder auch um einen gut gemachten Vortrag handelt.
"Die Beschaffung unserer Energie ist eines der wichtigsten Themen in Gegenwart und Zukunft", erklärte Landrat Robert Fischbach. "Der Landkreis Marburg-Biedenkopf hat das Ziel, bis zum Jahr 2040 die im Kreisgebiet benötigte Energie vollständig selbst in der Region zu erzeugen. In 30 Jahren werden alle, die heute noch Kinder und Jugendliche sind, Verantwortung tragen und zur handelnden Generation zählen."
Ziel des Wettbewerbs sei, schon Kinder und Jugendliche altersgerecht für die Themen Erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit zu interessieren. Diesem Ziel dient auch die Berufung eines neuen Mitarbeiters bei der Kreisverwaltung.
Patrick Gerber wird Energie- und Klimaschutz-Beauftragter des Landkreises Marburg-Biedenkopf. Mit seinen eigenen Gebäuden möchte der Kreis auf diesem Gebiete eine Vorbildrolle einnehmen.
Als realisierbare und einzig sinnvolle Perspektive bezeichnete Gerber das 100-Prozent-Ziel des Landkreises. Der Energie-Ingenieur hat am Samstag (1. Mai) seine neue Stelle angetreten.
"Der Landkreis Marburg-Biedenkopf hat viel Potenzial zur Energie-Erzeugung", schätzte Gerber die Situation ein. "Die Vorreiter-Rolle mit dem Ziel, alle im Kreis benötigte Energie aus regenerativen Quellen vor Ort zu produzieren, ist wichtig für die Wirtschaftskraft der Region."
Der 35-Jährige Familienvater hat an der Giessener Fachhochschule Energie- und Wärmetechnik studiert. Bisherige Stationen seines beruflichen Lebens waren große Unternehmen wie Siemens, Viessmann oder die Deutsche Bahn. Beschäftigt hat er sich dabei intensiv mit dem Themen "Energie-Einsparung im Gebäudebestand", "Energie-effizientes Bauen" und mit der Anwendung regenerativer Energien.
Der gebürtige Marburger soll nun mehr als 500 kreiseigene Gebäude nach und nach unter die Lupe nehmen. Dabei soll er sie weiter auf ihr Potential hin untersuchen, um Energie einzusparen und energetische Sanierungsmöglichkeiten durchzuführen. Er ist überzeugt davon, dass sich die Energie-Situation noch weiter verbessern lässt.
"Wir können Energie sparen, was gut für das Klima ist", versprach er. "Wir können auf diesem Wege aber auch unsere Energie-Kosten weiter reduzieren, was gut für den Kreis-Haushalt ist."
Dazu möchte Gerber ein nachhaltiges Energie-Monitoring nutzen, um laufend den Energieverbrauch im Auge zu behalten. "Je besser man Bescheid weiß, umso effizienter kann man an Stellschrauben drehen", erklärte der Ingenieuer.
Zunächst sollen die größten Energieverbraucher identifiziert werden, um die er sich dann als erstes kümmern möchte. Dabei könne er auf ein sehr gutes Datenmaterial des kreiseigenen Gebäude-Managements zurückgreifen, das noch um einige Energiedaten ergänzt werden soll.
pm: Landkreis Marburg-Biedenkopf
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