29.04.2010 (keb)
Seit dem 1. März 2009 wird das Projekt "Hart am Limit“ (HaLt) – umgesetzt. Die Verlängerung des Projekts haben der
Landkreis Marburg-Biedenkopf und die
Stadt Marburg am Donnerstag (29. April) bekanntgegeben.
Das Projekt beinhaltet eine schnellst mögliche Betreuung von Jugendlichen, die wegen einer Alkoholvergiftung in die Marburger Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin eingeliefert worden sind. Es wird von der Sucht- und Drogenberatungsstelle des
Diakonischen Werkes Oberhessen (DWO) durchgeführt. Sie wurde dazu vom Landkreis und der Stadt beauftragt. Die Finanzierung läuft gemeinsam über den Landkreis und die Stadt.
"Wir haben hierbei auf bestehende und funktionierende Strukturen zurückgegriffen“ erläuterte der Erste Kreisbeigeordnete Dr. Karsten McGovern.
Bürgermeister Dr. Franz Kahle betrachtet das Projekt als wichtigen Bestandteil einer wirksamen Strategie gegen riskante und gesundheitsschädliche Formen des Alkoholkonsums von Jugendlichen. Im Zeitraum vom 1. März 2009 bis zum 31. Dezember 2009 wurde die Beratungsstelle bei 49 Jugendlichen von der Klinik benachrichtigt.
In einem Großteil der Fälle geschah das am Wochenende. Das Alter der Jugendlichen lag in den allermeisten Fällen zwischen 13 und 17 Jahren.
Die ermittelten Alkohol-Werte lagen deutlich über 1,1 Promille. In den Spitzen-Werten gingen sie sogar deutlich darüber hinaus.
Erfolgreich zeigte sich das Projekt auch insofern, dass ein Großteil der Jugendlichen weitere Beratungstermine in Anspruch nahm. Somit konnte eine Eingliederung in die Beratungsarbeit der Sucht- und Drogenberatungsstelle erfolgen.
Pfarrer Maik Dietrich-Gibhardt sprach seinen Mitarbeitern in der Beratungsstelle Dank für ihre engagierte Arbeit aus.
Der Leiter der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin Prof. Dr. Rolf Maier führte die gute Kooperation seitens seiner Klinik mit den Beratungsstellen-Mitarbeitern an: "Das ist eine ganz hervorragende Zusammenarbeit."
Auffällig sei, dass sich inzwischen die Zahl der Jungen und Mädchen mit einer Alkoholvergiftung, die intensivmedizinisch behandelt werden müssten, fast die Waage halte. Im Durchschnitt seien die eingelieferten Jungen 15 Jahre und die Mädchen 14 Jahre alt.
"Kein Kind verlässt nach einer solchen Alkoholvergiftung die Klinik ohne eine Beratung durch die Experten, die auch an Sonn- und Feiertagen kommen", berichtete Maier. Neu konzipiert worden ist auch die Umsetzung von HaLt-proaktiv seitens der Sucht- und Drogenberatungsstelle. Sie wurde in Abstimmung mit dem Landkreis Marburg-Biedenkopf und der Universitätsstadt Marburg vorgenommen.
Sie soll abSommer 2010 umgesetzt werden. Besondere Schwerpunkte sollen dabei die Information und Beratung regionaler und lokaler Arbeitskreise, die konsequente Durchsetzung des Jugendschutzes und die Fortbildung von Multiplikatoren in der Jugendarbeit
und in der Schule sein.
PM: Stadt Marburg
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