22.04.2010 (keb)
"Lasst euch nicht davon beeinflussen, wenn eure Freundinnen sagen, das sei doch kein Beruf für Mädchen", munterte der erste Kreisbeigeordnete Dr. Karsten McGovern die Mädchen in der Kreisverwaltung beim "Girls'Day" am Donnerstag (22. April) auf. "Wenn ihr Interesse an einem bestimmten Beruf habt, lasst euch nicht abschrecken und informiert euch darüber! Nutzt die Chancen, die sich bieten!"
Auch die Frauenbeauftragte Claudia Schäfer bedankte sich bei allen Mitwirkenden: "Der GirlsDay zeigt deutlich, dass die Firmen erkannt haben, wie wichtig es ist, qualifizierte Fachkräfte zu bekommen und dafür bei der am besten ausgebildeten Mädchen-Generation aller Zeiten zu werben“.
Die Kreisverwaltung selbst nahm 29 Mädchen in drei Fachbereichen auf. So lernte ein Mädchen zum Beispiel technisches Zeichnen am Computer kennen. Andere Mädchen konnten sich im KreisJobCenter (KJC) mit Frauen in Führungspositionen austauschen. Dabei wurden sie darin bestärkt, an ihre eigenen Fähigkeiten und Stärken zu glauben.
Die Kreisverwaltung hat auch in diesem Jahr mit dem Frauenbüro die Koordination und Organisation für den Girls’Day im Landkreis Marburg-Biedenkopf und der Stadt Marburg übernommen. Unterstützt wurden die Organisatorinnen dabei vom Aktionsbündnis Girls’Day, der Kreis-Girls’Day-Beauftragten Angelika Aschenbrenner und dem Staatlichen Schulamt.
Nach Erhebungen der Kreisverwaltung haben im Landkreis inklusive der Stadt Marburg mit 1.269 Mädchen fast genau so viele teilgenommen wie im letzten Jahr. Mit 45 Prozent suchten sich annähernd die Hälfte der Mädchen auf der Website ihren Praktikumsplatz. Die anderen suchten - unterstützt durch Schule, Eltern, Verwandte und Bekannte - in Eigeninitiative einen Betrieb.
Allein 573 Plätze bei 77 Unternehmen und Organisationen wurden auf der Website angeboten. Schätzungsweise über 500 Unternehmen und Organisationen öffneten ihre Tore und ermöglichten wertvolle Einblicke in zukunftsorientierte Berufsfelder.
Die Schülerin Yasemin Shir von der Emil-von-Behring-Schule nutzte den Girls' Day zu einer Exkursion in den Deutschen Bundestag. Beim Marburger Bundestagsabgeordneten Sören Bartol informierte sie sich über Beruf und Alltag eines Politikers.
Auf seine Einladung hin war die 16-jährige zum Girls' Day der SPD-Bundestagsfraktion nach Berlin gefahren, um die traditionelle Männerdomäne Politik einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Ein Besuch des Plenums und eine Reichstagsführung gehörten ebenso zum Programm der Cappelerin wie die Diskussion mit dem SPD-Fraktionsvorsitzenden Dr. Frank Walter Steinmeier.
In einem Planspiel zum Thema "Wählen ab 16" hatten die Teilnehmerinnen dann die Gelegenheit, selbst in die Rolle einer Abgeordneten zu schlüpfen. Den Abschluss bildete ein Workshop zum Thema "Politik als Beruf", bei dem die Teilnehmerinnen mit SPD-Fachpolitikerinnen über Ausbildung, Familien- und Gleichstellungspolitik diskutierten.
"20 Stunden Berlin und Politik - das war sehr informativ und auf jeden Fall besser als Schule", lautete das Fazit der Marburgerin Nach dem Besuch des Girls'Day. Eeine Zukunft als Politikerin kann sie sich nach alledem gut vorstellen.
Kevin Barth/PM
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