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Ora et labora


Arsen und Spitzenhäubchen im TaSch 2

06.04.2010 (fjh)
"Das Stück ist ein Klassiker", sagte Regisseur David Gerlach. Seine Inszenierung von Joseph Kesselrings Kriminalkomödie "Arsen und Spitzenhäubchen" feiert am Samstag (10. April) Premiere im Theater am Schwanhof (TaSch 2).
Die Geschichte über zwei alte Tanten und ihre mitleidsvollen Morde an älteren Herren hat der Autor 1941 verfasst. Als Film kam es drei Jahre später, nachdem es zuvor mit großem Erfolg am Broadway in New York auf der Bühne gespielt worden war.
"Arsen und Spitzenhäubchen" ist Kesselrings bekanntestes Stück. Zwar hat der US-amerikanische Autor etwa ein Dutzend Theaterstücke geschrieben, doch haben sie auch nicht nur annähernd den Bekanntheitsgrad dieser grotesken Komödie erlangt.
Kesselring wurde 1902 in New York geboren. Gestorben ist er 1967 ebenfalls in New York.
Sein schwarzer Humor hat dem Theaterstück zu 1.444 Aufführungen am Broadway verholfen. In London kam "Arsen und Spitzenhäubchen " immerhin 1.332-mal nacheinander auf die Bühne.
Gerlachs Inszenierung lehnt sich aber eher an das Film-Drehbuch an als an die Bühnenfassung. So habe er auch einige eigene Gags eingebaut, versprach der Autor, ohne sie aber schon preiszugeben.
Allerdings verriet er schon, dass die Rollen der beiden alten Tanten Abby und Martha Brewster mit Michael Köckritz und Thomas Streibig besetzt werden. Das soll dem Stück zu weiteren schrägen Spitzen verhelfen.
In den männlichen Hauptrollen werden Torsten Stoll als Mortimer und Jürgen Helmut Keuchel als Teddy Brewster zu sehen sein. Teddy hält sich allerdings für den US-Präsidenten Theodore Roosevelt.
Das Bühnenbild von Georg Burger ist nach zwei Seiten hin offen. Das sei nicht ganz ohne Probleme für die Inszenierung gewesen, erklärte Gerlach. Schließlich mussten die Räume einschließlich des Kellers mit der großen Kiste gut sichtbar dargestellt werden.
Die Premiere am Samstagabend um 20 Uhr ist bereits ausverkauft, berichtete Chefdramaturg Jürgen Sachs. Doch wird es bis zum Ende der Spielzeit weitere 20 Aufführungen geben.
50 Minuten vor der Pause und noch einmal eine Stunde danach servieren 14 Darsteller einen vergnüglichen Cocktail aus Arsen und Wein, Komik und Slapstick. Da das Stück vor der Pause mit der Zubereitung eines Schmorbratens endet, will die Theaterkantine in der Pause auch Schmorbraten anbieten.
"Wir wissen nicht, ob das läuft und wie viel wir umsetzen werden", erklärte Gerlach. Bei den späteren Aufführungen wird die Kantine auf die Erfahrungen bei der Premiere zurückgreifen können, aber die erste Aufführung birgt hier noch ein organisatorisches und finanzielles Risiko.
"Arsen und Spitzenhäubchen" ist die letzte Produktion des Hessischen Landestheaters (HLTh) unter der Intendanz von Ekkehard Dennewitz für das eigene Haus. Den Abschluss seiner letzten Spielzeit wird dann eine Freilichtaufführung im Schlosspark Rauischolzhausen bilden.
Vorher darf sich das Theaterpublikum aber noch auf schwarzen Humor der Extraklasse freuen. Dabei ist es wahrscheinlich gleichgültig, ob man den Film schon kennt oder nicht. Die betagten Giftmischerinnen werden das Marburger Publikum sicherlich auch im Tasch 2 aufmischen.
Franz-Josef Hanke
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