24.03.2010 (mal)
Die Partnerschaft zwischen der Marburger Schwesternschaft vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) und dem regionalen Beschäftigungspakt des
Landkreises Marburg-Biedenkopf "Comeback
at 50" für ältere Langzeit-Arbeitslose wird auch 2010 fortgeführt. Der Erste Kreisbeigeordnete Dr. Karsten McGovern und Oberin Gabriele Müller-Stutzer überreichten am Mittwoch (24. März) die Abschluss-Zertifikate zum Alltagsbegleiter für Demenzkranke an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Ausbildungskooperation.
"Wir freuen uns gemeinsam sehr darüber, dass die Qualifizierung der älteren Projekt-Teilnehmer erfolgreich war und für einige sogar mit dem direkten Widereinstieg in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung verbunden ist", fasste McGovern die Stimmung aller Beteiligten zusammen.
Die DRK-Schwesternschaft und das Projekt Comeback
at 50 haben die Zertifikats-Schulung zum Alltagsbegleiter für Demenzkranke und Pflegehilfsdienst mit 18 älteren Langzeit-Arbeitslosen im Februar 2010 begonnen. 13 von ihnen haben die Ausbildung bereits abgeschlossen. Zwei weitere müssen nur noch den praktischen Prüfungsteil bestehen.
Menschen mit Lebens- und Berufserfahrung zu Alltagsbegleiterinnen und -begleitern zu qualifizieren, sei für die DRK-Schwesternschaft von zentraler Bedeutung. Die Auszubildenden hätten vielfältige Fähigkeiten und könnten sie in der individuellen Begleitung von demenzkranken und alten Menschen gut einsetzen.
"Durch die so geschulten Alltagsbegleitungen werden für die Betreuungs-Einrichtungen die Möglichkeiten geschaffen, trotz steigenden Kostendrucks einen Teil der ganz persönlichen Lebensqualität für demenzkranke und alte Menschen zu erhalten", erläuterte Müller-Stutzer.
Im Vorfeld der Qualifizierung standen Beratungsgespräche über berufliche Perspektiven zwischen den möglichen Teilnehmern und den Projektbetreuern im Vordergrund. Die intensive Begleitung der Qualifizierung während der praktischen und theoretischen Ausbildungsphase hat dazu geführt, dass auf individuelle Anforderungen zügig eingegangen werden konnte.
Mit Hilfe des Betriebsberaters standen ausreichend Praktikumsplätze zur Verfügung. Der Kontakt zu den Arbeitgebern führte zu ersten Arbeitsverträgen schon im direkten Anschluss an den ersten Teil der Qualifizierung.
Diejenigen Teilnehmer, die noch keinen Arbeitsvertrag haben, nehmen noch die Möglichkeit wahr, eine Ausbildung für den Einsatz im Pflegehilfsdienst anzuschließen. Drei weitere Arbeitsverhältnisse für Projekt-Teilnehmer bei regionalen Einrichtungen sind so gut wie sicher.
Für viele der Qualifizierten ist der Einsatz in der Betreuung von Demenzkranken ein ganz neues Beschäftigungsfeld. Einige der Teilnehmenden stellten dann auch im ersten praktischen Teil fest, dass sie völlig andere Vorstellungen von der Arbeit hatten und nahmen dann an der theoretischen Ausbildung nicht mehr teil.
Andere haben für sich eine neue berufliche Perspektive entdeckt. Conrad Listner beispielsweise war 21 Jahre selbständiger Masseur und Bademeister. Er entdeckte viele Gemeinsamkeiten und lobte die umfangreichen Erkenntnisse aus dem pflegerischen Beruf, die ihm im theoretischen und praktischen Unterricht vermittelt wurden.
"Da kann ich nur Gutes sagen. Die haben es mir sehr leicht gemacht und entscheidende Tipps für die Arbeit gegeben", beschrieb Listner seine positiven Erfahrungen während der praktischen Qualifizierung im Altenheim und dem Unterricht bei der DRK-Schwesternschaft.
Die beruflichen Aussichten für alle älteren Langzeit-Arbeitslosen dieser Qualifizierung haben sich deutlich erweitert. Der Erfolg einzelner Qualifizierungsteilnehmer, direkt im Anschluss eine neue Arbeitsstelle gefunden zu haben, weckt auch bei den anderen die Hoffnung, nach langer Arbeitslosigkeit wieder ins Erwerbsleben zurück zu finden. Diesem Ziel fühlen sich sowohl die Projekt-Mitarbeiter von ComeBack
at 50 als auch die Ausbilderinnen der DRK-Schwesternschaft verpflichtet.
pm: Landkreis Marburg-Biedenkopf
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