12.03.2010 (mal)
"Ich weiß etwas über Götter", intonierte Stefan Becker zu Beginn seiner Veranstaltung. Und er wusste viel. Das Spielraum-Theater Kassel präsentierte am Freitag (12. März) im Theater am Schwanhof (TaSch 3) das Bühnenspiel "Metamorphosen".
Mit viel Witz und Körpereinsatz entführte Becker die Zuschauer in die Welt römischer und griechischer Gottheiten. Inspiriert wurde er dabei von den Werken des Dichters Publius Ovidius Naso (Ovid).
Grazil schwebte der Darsteller über die Bühne und hauchte Mopp, Putzschwamm und Toilettenbürste Leben ein. Seine betont langsamen Gesten verliehen der Handlung eine gelungene Dramatik.
Voller Begeisterung schien er sich in die Protagonisten einzuleben. So lebte er deren Gefühle physisch aus. Dabei kamen Begeisterung, Angst und Trauer überzeugend und anschaulich rüber.
Das Mädchen Io wurde von dem Göttervater Jupiter in eine Kuh verwandelt. Der Junge Phaeton lenkte den Sonnenwagen des griechischen Gottes Helios und starb bei einem Unfall.
Vor den Augen des gebannten Publikums entstanden zwei lebendige Handlungen. Durch seine spezielle Art der Umsetzung ließ Becker seine Zuschauer erfolgreich an beiden Schicksalen teilhaben.
Auf diese Weise gelang es ihm, der schweren Thematik eine besondere Leichtigkeit zu geben. Im Großen und Ganzen hat seine Darstellung kleine Teile aus Ovids Werk einem jungen Publikum näher gebracht.
Martin Ludwig
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