25.02.2010 (fjh)
Die Entwicklung in den ersten beiden Monaten des Jahrs 2010 wird weiterhin deutlich von der Wirtschaftskrise geprägt. Die Zahl der Langzeit-Arbeitslosen im Landkreis Marburg-Biedenkopf stieg von 4.533 Personen im Januar um 1,8 Prozent auf 4.613 Personen im Februar 2010. Im Vorjahresmonat Februar 2009 waren noch 4.840 und damit 4,7 Prozent oder 227 Personen mehr arbeitslos gemeldet.
Auf Basis aller zivilen Erwerbstätigen - abhängig zivile Erwerbspersonen, Selbständige und mithelfende Familienangehörige - errechnet sich für den Bereich des Sozialgesetzbuchs II (SGB II) eine Arbeitslosenquote von 3,7 Prozent. Im Vormonat hatte diese Zahl bei 3,6 Prozent, im Vorjahresmonat bei 3,9 Prozent gelegen.
Die Arbeitslosenzahl im Regionalcenter "Mitte" in Marburg betrug 2.382 Personen. Im Vormonat waren es noch 2.365 gewesen.
Während im Februar 2009 noch 248 hilfesuchende Menschen in Erwerbstätigkeit vermittelt worden waren, zeigt sich der Arbeitsmarkt im Februar 2010 wieder etwas aufnahmefreundlicher. Die Zahl der im Februar verbuchten Integrationen in Arbeit liegt bei 255.
157 von ihnen haben eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aufgenommen. Hinzu kommen 98 sozialversicherungsfreie Jobs.
Die Anfangsmonate eines Jahres weisen generell eine relativ geringere Aufnahme-Tendenz auf. Ein Grund für diese Entwicklung ist sicherlich in den ungünstigen Witterungsbedingungen seit dem Jahreswechsel zu sehen.
Die Betrachtung der ersten zwei Monate des Jahres 2010 spiegelt die weiterhin angespannte Lage auf dem Arbeitsmarkt deutlich wider. So hat das KreisJobCenter (KJC) dieses Jahr bisher 493 Integrationen in Arbeit verbucht. Diese Zsahl liegt zwar um sechs höher als noch im Vorjahres-Zeitraum; aber es waren auch 124 Eingliederungen weniger als im Jahr 2008.
Um den von Arbeitslosigkeit betroffenen Menschen, die zur Zeit auf Arbeitslosengeld II (ALG II) angewiesen sind, bei ansteigender Konjunktur den Weg zurück auf den Arbeitsmarkt zu ermöglichen, sind im Monat Februar erneut 510 Integrationen in arbeitsmarktpolitische Maßnahmen erfolgt. Für die unterschiedlichsten Bereiche und Zielgruppen hat das KJC hier passende Qualifizierungen angeboten.
"Unser - in der Vergangenheit aufgebautes - Netzwerk hat sich in Zeiten der Wirtschaftskrise absolut bewährt", nannte der Erste Kreisbeigeordnete Dr. Karsten McGovern einen Grund für die vorzeigbaren Zahlen.
Im Februar haben 10.922 erwerbsfähige Menschen in 7.845 Bedarfsgemeinschaften Hilfeleistungen aus dem SGB II erhalten. Die Zahl der Bedarfsgemeinschaften im Leistungsbezug hat sich gegenüber dem Vormonat um 82 und damit um 1,1 Prozent erhöht. Betrachtet man im Vergleich den Vorjahresmonat, so ist ein Anwachsen um 345 Bedarfsgemeinschaften beziehungsweise 6,4 Prozent zu erkennen.
"Diese Zahlen spiegeln leider die konjunkturelle Entwicklung wider", erklärte McGovern. "Es bleibt abzuwarten, wie sich der Arbeitsmarkt nach Auslaufen des Kurzarbeitergeldes weiter entwickelt. Ohne Frage wird das laufende Jahr ähnliche - vielleicht sogar noch größere – Herausforderungen mit sich bringen. Dieser Aufgabe werden wir uns stellen."
pm: Landkreis Marburg-Biedenkopf
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