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Schaden wegen Parlierens


Projekt zur lebenslangen Weiterbildung

23.02.2010 (ms)
Zum Wintersemester 2010/2011 startet die Leibniz Graduate School für empirische Weiterbildungsforschung (LGS). Über gut dotierte Stipendien sowie ein strukturiertes Promotionsprogramm bieten die Marburger Erziehungswissenschaften künftig noch bessere Promotionsmöglichkeiten.
Die LGS ist ein interdisziplinär und international ausgerichtetes Promotionsprogramm, das gemeinsam vom Deutschen Institut für Erwachsenenbildung (DIE) und der Philipps-Universität getragen und in Kooperation mit der Universität Duisburg-Essen durchgeführt wird. Die Graduate School wird in Bonn am DIE eingerichtet:
Mit der Forderung nach "Lebenslangem Lernen“ stellt sich die Frage nach der Organisation von Weiterbildung. Wie können Lernmöglichkeiten für Erwachsene zielgerichtet und dabei qualitätsorientiert, marktbewusst und wirtschaftlich effizient entwickelt werden?
Schließlich werden strukturelle und organisatorische Veränderungen in der Weiterbildung dieBildungsentwicklung entscheidend mitbestimmen. Dieses zukunftsweisende Forschungsfeld werden nun Nachwuchswissenschaftler aus den Erziehungswissenschaften, der Organisationssoziologie und Betriebswirtschaft im Schnittpunkt von weiterbildungsbezogener Grundlagenforschung und angewandter Forschung erarbeiten.
"Das DIE nimmt in der deutschen, interdisziplinär ausgerichteten Weiterbildungsforschung eine Vorreiter-Rolle ein“, sagte Prof. Dr. Wolfgang Seitter. Der Marburger Erziehungswissenschaftler mit dem Arbeitsbereich Erwachsenenbildung und Weiterbildung kooperiert seit langem mit dem Leibniz-Institut vor allem zu Themen der erwachsenenpädagogischen Organisations- und Netzwerkforschung.
Das DIE beobachtet fortlaufend zukunftsweisende weiterbildungsrelevante Entwicklungen in allen gesellschaftlichen Bereichen. Es erforscht sie und vermittelt sie in Form von wissenschaftlichen Support- und Serviceleistungen an Forschung, Praxis und Politik.
Im Fokus der neuen Leibniz Graduate School, die über Mittel der Leibniz-Gesellschaft finanziert wird, werden strukturelle und organisatorische Veränderungen in der Weiterbildung stehen. Dabei handelt es sich einerseits um den Abbau von institutionellen und organisatorischen Barrieren der Weiterbildungs-Teilnahme zugunsten der Entwicklung von offenen und vernetzten Lernmöglichkeiten, um das selbst organisierte lebensbegleitende Lernen zu unterstützen. Andererseits geht es um die Ausweitung eines staatlich wenig regulierten Weiterbildungsmarktes, innerhalb dessen das Angebot an Weiterbildungsmöglichkeiten im Wesentlichen durch Bedarf und Nachfrage, Preis und Qualität gesteuert wird.
Beide Entwicklungen fordern zur Lösung kooperative Bildungs-Arrangements. Dazu zählen beispielsweise Lern- und Bildungszentren, an deren Aufbau verschiedene öffentliche und private Akteure beteiligt sind, auf Dauer angelegte Kooperationen zur gemeinsamen Durchführung und Entwicklung von Weiterbildungsprogrammen oder auch bildungsbezogene Informations- und Beratungsleistungen, die durch die Zusammenarbeit von verschiedenen Akteuren etwa des Bildungs-, Kultur- und Sozialbereichs realisiert werden.
"Die Forschungsagenda der LGS fragt vor allem nach möglichen Organisationsformen und Entwicklungsstrategien von kooperativen Bildungsarrangements, die effektiv zur Erweiterung und Eröffnung von Lernmöglichkeiten für Erwachsene beitragen und die unter Bedingungen von Ressourcen-Knappheit und größer werdender Markt-Abhängigkeit die wirtschaftliche Überlebensfähigkeit solcher Bildungs-Arrangements sichern können“, sagte Seitter. Entsprechend setzt die LGS ihre Forschungsschwerpunkte auf die drei Bereiche "Organisation und Koordination“, "Neue Lernmöglichkeiten und Lernkultur-Entwicklung“ sowie "Entwicklungsstrategien kooperativer Bildungs-Arrangements“.
Notwendig wäre allerdings auch, dass die Experten sich einer allgemeinverständlichen Sprache befleißigten. Wer vorgibt, Barrieren vor Weiterbildungsangeboten abbauen zu wollen, sollte Verschachtlungen uns pseudowissenschaftliche Formulierungen vermeiden. Dann würde klar, dass das Projekt die Privatisierung und Kommerzialisierung anstrebt.
pm: Philipps-Universität Marburg
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