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ZAC nicht ganz auf zack


Winter-Varieté bot Vielfalt auch bei der Qualität

18.02.2010 (mal)
Eine unbekannte Aktivistin steckte Oberbürgermeister Egon Vaupel Frikadellen in den Auspuff seines Dienstfahrzeugs. Vermutlich war dies eine Reaktion auf die zuvor beschlossene Verschreibungspflicht für Reizwäsche.
Das Winter-Varieté 2010 bietet seinen Zuschauern akzeptable Zauberkunst, faszinierende Artistik und Comedy (ZAC). Auf der Veranstaltung am Mittwoch (17. Februar) in der Waggonhalle waren die Darsteller jedoch nicht immer auf zack.
Das Trio Instant Impro war den ganzen Abend hindurch bemüht, die Zuschauer durch seine turbulente Improvisations-Comedy-Show bei Laune zu halten. Immer wieder ging es dabei auf die Vorschläge des Publikums ein und ließ sie durch Wortwitz und spontane Comedy lebendig werden.
Dabei erschienen die drei Akteure in der Regel aber eher steif und zwanghaft komisch. Dennoch konnten sie durch einige besondere Momente glänzen.
Ihre Idee, den Oberbürgermeister zum Ziel einer Aktivistin zu machen und eine Verschreibungspflicht für Reizwäsche zu erfinden, ist in diesem Fall jedoch weniger als politische Stellungnahme zu verstehen. Viel mehr waren das schon die Highlights der improvisierten Comedy.
Der Marburger Zauberkünstler Juno schaffte es, die Zuschauer durch seine Fertigkeiten zu verblüffen. Immer wieder griff er dabei jedoch auf die simpelsten Tricks der klassischen Zauberkunst zurück und verband sie mit situationsbedingter Komik.
Der Künstler Andy Gebhardt hingegen schenkte dem Publikum unvergleichliche Momente. Während er anfangs noch recht unkonzentriert wirkte und – vermutlich absichtlich - den einen oder anderen Gegenstand fallen ließ, lief er zum Ende seiner Darbietung zur Höchstform auf.
Mit stilvoller Eleganz und faszinierender Vitalität präsentierte Gebhardt seine Devil-Stick-Jonglage. Sein kreativer Jonglierstil war voller Eleganz und Ästhetik. Damit zog er jeden Zuschauer in seinen Bann.
Ebenso anmutig wie gefühlvoll präsentierte Tamara Gray ihre Ballett-Choreographie. Getragen von sinnlicher Musik und bunten Lichteffekten, schien die Darstellerin regelrecht über die Bühne zu schweben.
Das Winter-Varieté bietet also in diesem Jahr ein eher gemischtes Programm mit ebenso amüsanten wie auch faszinierenden Darstellungen. Vor allem Gebhardt und Grey beeindruckten durch ihre Professionalität.
Martin Ludwig
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