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Stimmung weg


Marburgs Rosenmontagszug kann kaum mit Köln konkurrieren

15.02.2010 (fjh)
Gegen 14.30 Uhr hatte der Zug den Marburger Hauptbahnhof erreicht. Dröhnende Musik hämmerte aus riesigen Lautsprechern. Die Beats wummerten mit Macht in die Magengrube.
So "stimmungsvoll" bewegte sich der Marburger Rosenmontagszug durch die Stadt. Am Straßenrand standen Passanten und schauten oder griffen nach den Kamellen.
Vorneweg fuhr der Oberbürgermeister in einem offenen Wagen. Dahinter kamen drei Trabbis. Ihnen folgte ein historischer Marburger Stadtbus, bevor dann auch Fußgruppen die Bahnhofstraße herunterkamen.
Die größte Gruppe stelllte das Kerstin-Heim. Ansonsten konnte von Größe bei diesem Rosenmontagszug eigentlich nicht die Rede sein. Schon nach einer Viertelstunde war Aschermittwoch.
"Am Aschermittwoch ist alles vorbei", heißt es in einem Karnevalslied Derartige Lieder waren beim Zug am Montag (15. Februar) in Marburg aber nicht zu hören.
Wer soeben den Hauptbahnhof verlassen hatte, wohin er mit dem Zug von Köln gekommen war, der musste diesen Rosenmontagszug als Witz empfinden. Einzig die Kamellen trösteten darüber hinweg, dass die 27 Nummern weit weniger als ein Zehntel der Zugnummern bei den Kölner Schol- un Veedelszöch ausmachten. Von der dortigen Stimmung ganz zu schweigen.
Verkleidete waren am Zugrand Mangelware. Schunkelnde und Singende schon gar.
Trotz der Eiseskälte hatten in Köln am Sonntag rund 200.000 Menschen bei den Schol- un Veedelszöch ausgeharrt. Erfahrungsgemäß steigt die Zahl der Besucher am darauffolgenden Montag in Köln auf mehr als das Vierfache an.
Ständig sind die Zuschauer am Singen, Schunkeln und scherzen. Gruppen treten in einer gemeinsamen Verkleidung auf. Wer in Köln zu Karneval nicht verkleidet ist, wird "schäl" angesehen.
Einem echten Rheinländer empfiehlt sich nach alledem die fastnächtliche Flucht von der Lahn an den Rhein. Für die Einheimischen jedoch mag dieser tranige Trauerzug die fröhlichste Veranstaltung seit dem Vorjahr gewesen sein.
Ihnen gilt ein dreifaches "Helau again". Den echten Jecken hingegen entbietet der erfahrene Karnevalist ein donnerndes "Alaaf!"
Franz-Josef Hanke
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