Logo: marburgnewsMobile Marburgnews

Zum Menü

Die Gerechten


Drei Theaterpremieren innerhalb einer Woche

04.02.2010 (fjh)
"Vier Stühle und ein Tisch: Mehr braucht es nicht!" Auf ein aufwendiges Bühnenbild möchte Ekkehard Dennewitz bei seiner Inszenierung von "Die Gerechten" verzichten. Dem Intendanten des Hessischen Landestheaters (HLTh) geht es vielmehr um die politische Auseinandersetzung mit dem Inhalt des Dramas von Albert Camus.
Die neue Inszenierung des Bühnenstücks über Gründe und Grenzen revolutionärer Gewalt feiert am Samstag (6. Februar) anlässlich des 50. Todestags des französischen Autors Premiere. Sie ist eine von drei Neu-Inszenierungen des HLTh im Februar 2010.
Angesichts des bevorstehenden Intendanten-Wechsels müssen fast alle Stücke der laufenden Spielzeit bis Mitte Februar angelaufen sein, damit sie vor dem Ende der letzten Spielzeit des Intendanten Dennewitz noch hinlänglich viele Aufführungen erleben. Zudem wird ab Sonntag (20. Juni) mit Umbau-Arbeiten am Gebäude des theaters am schwanhof (TaSch) begonnen, sodass dort dann keine Aufführungen mehr stattfinden können.
Deswegen startet am Donnerstag (11. Februar) bereits die nächste Inszenierung. Uta Eisold präsentiert dann "Nathans Kinder" von Ulrich Hub. Der 1963 geborene Autor hat Gotthold Ephraim Lessings Theater-Klassiker "Nathan der Weise" überarbeitet und in zeitgemäße Sprache umgesetzt.
Stattfinden wird diese Premiere im "Forum" der Elisabethschule. Später soll das Stück sowohl an schulen wie auch im TaSch gezeigt werden.
Während Eisold bei den Darstellern aber auf Schauspieler aus dem – angesichts des Intendanz-Wechsels schon stark schrumpfenden – Ensembles zurückgreift, hat Dennewitz für "Die Gerechten" aus der Not eine Tugend gemacht: Drei Schüler und ein 22-jähriger Student haben die Rollen in seiner Inszenierung übernommen.
"Das ist bei uns schon gute Tradition", berichtete der Intendant bei der Vorstellung seiner Inszenierung am Donnerstag (4. Februar) im TaSch. Seit Jahren gibt das HLTh Schülerinnen und Schülern immer wieder Gelegenheit, bei den "normalen" Produktionen mitzuwirken oder sogar vollständige Schüler-Produktionen mitzugestalten.
Von den Darstellern dieser Aufführungen seien einige inzwischen hauptberufliche Schauspieler geworden, erklärte Dennewitz stolz. Einer sei zwischenzeitlich aber auch Sport-Moderator beim Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF).
Auch die vier jungen Darsteller der "Gerechten" seien mit Feuereifer bei der Sache, berichtete Dennewitz. Besonders gefreut habe ihn die ernsthafte Diskussion der Schüler über die inhaltliche Kernfrage des Stücks: "Wie viel Gewalt inst notwendig bei einer Revolution und wo sind die Grenzen der Gewalt?"
Franz-Josef Hanke
Text 3395 groß anzeigen

www.marburgnews.de

© 2017 by fjh-Journalistenbüro, D-35037 Marburg