28.01.2010 (fjh)
"Die Streusalz-Bestände des Dienstleistungsbetriebes der Stadt Marburg (DBM) sind so weit reduziert, dass der Winterdienst in Marburg für das kommende Wochenende nur noch ausschließlich auf den Buslinien und den Steilstücken weitestgehend sichergestellt werden kann", sagte DBM-Betriebsleiter Jürgen Wiegand am Donnerstag (28. Januar). Laut Wettervorhersage ist auch für die kommenden Tage mit ergiebigen Schneefällen und winterlichen Verhältnissen zu rechnen.
Die Knappheit droht, obwohl der DBM bereits ein Verhältnis von vier Teilen Splitt zu einem Teil Streusalz verwendet. Diese Mischung führt aber dazu, dass die Streufahrzeuge vermehrt Einsätze fahren müssen, da die Tau-Wirkung des ausgebrachten Streuguts nur relativ gering ist.
Sollte dessen knapper Vorrat zu Ende gehen, wird in Marburg auf allen Straßen und Gehwegen auch an Steilstücken und auf den Buslinien nur noch geräumt und mit Splitt gestreut werden können, bis die Bestände wieder ergänzt worden sind. Aufgrund dieser Rahmenbedingungen bittet die
Stadt Marburg alle Verkehrsteilnehmer und Fußgänger um besondere Vorsicht.
Angesichts der vorhergesagten Schneemengen und der damit verbundenen Situation auf den Straßen und Gehwegen sollte man unbedingt deutlich mehr Zeit als üblich einkalkulieren. Dass die Autofahrer ihre Fahrzeuge mit Winterreifen ausrüsten, sollte nicht mehr ausdrücklich betont werden.
An der seit Anfang Januar bestehenden Liefer-Situation und den bestehenden Lieferbeschränkungen für Streusalz hat sich auch für die Universitätsstadt Marburg nichts geändert. Ein nächster Termin für die Auslieferung konnte nicht benannt werden.
Der Deutsche Straßendienst (DSD) in Hannover hat mitgeteilt, dass auch die Stadt Marburg - ebenso wie die anderen Städte und Gemeinden - mindestens bis Ende nächster Woche nicht beliefert werden. Den Vorrang hätten weiterhin die Autobahn- und Straßenmeistereien, um die Transportwege für den Fernverkehr zu
sichern.
In einem Schreiben an die Geschäftsführung des Lieferanten hat sich Oberbürgermeister Egon Vaupel daher persönlich an die Geschäftsführung des DSD gewandt und sie aufgefordert, ihre Distributionspolitik kurzfristig zu überdenken: "Natürlich ist es wichtig, die Autobahnen und überregionalen Straßen für den Verkehr freizuhalten. Dabei darf aber keinesfalls vergessen werden, dass auch unsere Schülerinnen und Schüler und viele andere Menschen auf den Busverkehr in Marburg angewiesen sind, um beispielsweise in die Schule oder an die Arbeit zu kommen."
Auch die Gehwege in den Städten müssen frei sein, damit das öffentliche Leben nicht zum Erliegen kommt und die Bürgerinnen und Bürger ihre Erledigungen gefahrlos vornehmen können. Vaupel äußerte daher die "Überzeugung, dass unser Lieferant sein Vorgehen in der aktuellen Situation kurzfristig überdenken muss und auch den Städten und Gemeinden zumindest Teil-Lieferungen zukommen lassen muss, damit auch hier der Winterdienst im erforderlichen Umfang sichergestellt werden kann.""
Schließlich habe auch die Stadt Marburg eine Verkehrs-Sicherungspflicht, die erfüllt werden muss. Die Stadt bedaure sehr, dass aufgrund dieser - von ihr nicht zu beeinflussenden - Rahmenbedingungen der Winterdienst den vorhandenen Streugut-Mengen angepasst und auf das absolute Minimum reduziert werden Muss. Gleichzeitig bat der Oberbürgermeister alle Marburger Bürgerinnen und Bürger um ihr Verständnis.
pm: Stadt Marburg
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