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Unbekannte Qualität


Diskussion über Wasser des Elisabethbrunnens

20.03.2008 (alx)
Das Wasser des historischen Schröcker Brunnens entspreche nicht den Normen der Trinkwasserverordnung (TVO), berichtete Bürgermeister Dr. Franz Kahle. Am Donnerstag (20. März) trafen sich Interessierte auf dem Platz vor dem Elisabethbrunnen.
Die Stadtverordnete Anni Röhrkohl hatte die Untersuchung des Brunnenwassers angeregt. Das Ergebnis zeigte eine erhöhte Konzentration von Mangan und Aluminium.
Von giftigem oder verseuchtem Wasser jedoch könne keine Rede sein, bestätigte Kahle. Zwar entsprechen vor allem die Mangan- und Aluminium-Konzentration nicht den vorgesehenen Richtwerten in der TVO, Trinkwasser und Brunnenwasser jedoch sind nun einmal zwei Paar Schuhe.
Trinkwasser unterliegt regelmäßigen Kontrollen und wird aus Tiefbrunnen gefördert. Dadurch hat es eine wesentlich höhere Verweilzeit im Boden. Schadstoffe und Mineralien können dadurch besser herausgefiltert werden.
Das Wasser des Schröcker Brunnens hingegen verweilt nur kurz im Buntsandstein-Boden, bevor es wieder ans Tageslicht tritt. Außerdem könne für Brunnenwasser keine regelmäßige Kontrolle der Qualität gewährleistet werden, erläuterte Kahle.
Bedenklich sind die erhöhten Mangan- und Aluminium-Werte nur begrenzt. So sollten beispielsweise Kinder und Säuglinge nicht mit Schröcker Brunnenwasser großgezogen werden. Von einer kleinen Erfrischung am Brunnen aber gehe wohl kaum eine Gefahr aus.
Auch Stadtverordnete Röhrkohl sagte: "Ich hole mein Wasser schon seit drei Jahren hier. Und ich werde es auch weiterhin tun.".
Als Trinkwasser kann das Wasser des Elisabethbrunnens also nicht ausgezeichnet werden. Am wichtigsten jedoch sei, dass die Bevölkerung über die erhöhten Werte informiert ist, fügte Kahle hinzu. So könne jeder selbstverantwortlich entscheiden, ob er das Brunnenwasser trinken will oder eben nicht. Er selbst nahm gemeinsam mit dem Schröcker Ortsvorsteher Harald Nahrgang einen kräftigen Schluck des Brunnenwassers.
Auch eine Einstufung des Wassers als "Heilwasser" sei nicht gerechtfertigt, vergleiche man die Mineralien-Gehalte des Schröcker Brunnenwassers mit denen von beispielsweise Bad Wildungen oder Wiesbaden,berichtete Kahle.
Ein beliebtes Ausflugsziel ist der Elisabethbrunnen dennoch. Deswegen soll das Umfeld des Brunnens im Rahmen der Dorferneuerung Schröck in den kommenden Jahren aufgewertet werden.
Geplant sind laut Nahrgang entsprechende Parkmöglichkeiten und ein Fußweg. Außerdem soll die freie Sicht ins Amöneburger Becken wieder hergestellt werden.
Alexandra Appel
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