12.01.2010 (fjh)
Der mehrfach ausgezeichnete Film "Die Fälscher" und eine Gedenkfeier in der Krypta der Kirche St. Peter und Paul stehen im Mittelpunkt der Veranstaltungen in Marburg zum Holocaust-Gedenktag 2010. Er findet am Mittwoch (27. Januar) statt.
Der Film erzählt die Geschichte des Geldfälschers Salomon Sorowitsch. Im Konzentrationslager Sachsenhausen sollte er ausländisches Falschgeld in großem Stil drucken, um die Volkswirtschaft der alliierten Kriegsgegner zu treffen.
Der Verein "SchulKultur" zeigt den Film am Vormittag für Schülerinnen und Schüler ab der achten Jahrgangsstufe im Marburger Cineplex. Am Abend ist der Film zu ermäßigter Eintrittsgebühr ab 19 Uhr im Studio "Capitol"-Kino zu sehen.
Veranstalter ist die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, die zuvor um 18 Uhr zu einer Gedenkfeier in die Krypta der Kirche St. Peter und Paul an der Biegenstraße einlädt. Bei dieser Gedenkfeier werden die Namen der aus Marburg deportierten Menschen verlesen.
Der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus ist in der Bundesrepublik Deutschland ein nationaler Gedenktag und wird seit 1996 am 27. Januar begangen. Am 27. Januar 1945 haben Soldaten der Roten Armee die Überlebenden des Vernichtungslagers Auschwitz befreit.
Der Holocaust-Gedenktag erinnert an alle Opfer während der Zeit des Nationalsozialismus: Juden, Christen, Sinti und Roma, Menschen mit Behinderung, Homosexuelle, politisch Andersdenkende sowie Männer und Frauen des Widerstands, Wissenschaftler, Künstler, Journalisten, Kriegsgefangene und Deserteure, Greise und Kinder an der Front, Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter sowie an die Millionen Menschen, die unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft entrechtet, verfolgt, gequält und ermordet wurden.
In der
Universitätsstadt Marburg hat sich das Angebot des Vereins "SchulKultur" an diesem Gedenktag bewährt. Bis zu 1.000 Jugendliche besuchen die Filmvorführungen, die in jedem Jahr in Zusammenarbeit mit dem Cineplex-Kino ausgerichtet werden. Vor dem Film werden die Schülerinnen und Schüler aus Schulen der Stadt und des Landkreises Marburg-Biedenkopf kurz über die aktuelle Bedeutung des Holocaust-Gedenktags informiert.
Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit erinnert jedes Jahr an die Menschen, die während der Zeit des Nationalsozialismus aus Marburg deportiert wurden. Bei der Veranstaltung am 27. Januar 2010 ist die Stadt Marburg Kooperationspartner.
pm: Stadt Marburg
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