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Fromme Vögel


Uhu-Pärchen nistet in der Elisabethkirche

19.03.2008 (alx)
Zur Vorstellung einer ornithologischen Sensation luden Bürgermeister Dr. Franz Kahle und Vogelschutzbeauftragter Dr. Martin Kraft am Mittwoch (19.März) ein. Ein Uhu-Pärchen nistet im Südturm der Elisabethkirche.
Gespannte Vogel-Interessierte trafen sich um 11 Uhr an der Haupttreppe der Elisabethkirche, um dem Naturereignis beizuwohnen. Entdeckt worden war das Paar erst am Montag (17.März).
Uhus gehören zu der größten noch lebenden Eulenart Europas. Anfang der 30er Jahre war der Uhu in Deutschland nahezu ausgerottet, da man ihn als Jagdschädling bekämpfte.
Zu seinen Beutetieren gehören Igel, Ratten, Vögel, aber auch Füchse und Feldhasen. So sah man ihn als Konkurrenten bei der Jagd an.
Heute hat sich die Wertschätzung des Uhus verändert. Er spielt eine wichtige Rolle für die Sicherung eines intakten Biotops.
Uhus nisten gerne in Felswänden oder Nischen, informierte Kraft. Sie bauen keine Nester, sondern legen ihre Eier in Nistmulden. Vorraussetzung jedoch ist, dass der unmittelbare Brutbereich nicht gestört wird.
Daher werde man von geplanten Baumaßnahmen am Südturm der Elisabethkirche während der Brut- und Nestlingszeit der Uhus absehen, versicherte Karl-Heinz Waschkowitz als Verantwortlicher für das Baumanagement der Elisabethkirche.
Hat sich ein Brutpaar erst einmal einen Nistplatz ausgesucht, sei die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es auch in den Folgejahren zum Brüten der Jungen wieder an den gleichen Ort zurückkehrt, sagte Kraft. Daher freuen sich Vogelliebhaber besonders über die neuen Gäste in der Universitätsstadt.
Außerdem sei ein Rückgang in der Population der Stadttauben und Ratten zu erwarten, berichtete Kraft. Schließlich gehören sie zu den Beutetieren des Eulenvogels.
Am Dienstag (18. März) sei das Uhu-Männchen bereits mit einer erbeuteten Ratte gesichtet worden. Sie haben sich nunmal zum Fressen gerne.
Von 116 gezählten Uhu-Brutpaaren in Hessen ist nun eins in Marburg. Für die kommenden Jahre wird geplant, eventuell eine Webcam nahe des Brutplatzes zu installieren. Sie könne dann auch dazu genutzt werden, das Brut- und Nistverhalten der schutzbedürftigen Vögel zu beobachten.
Alexandra Appel
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