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Voller Phantasie


Gina Ginella spielte "Taluli im Märchenland"

10.12.2009 (chr)
Grimms Märchen kennt jedes Kind. Doch so, wie die Clownin Gina Ginella sie am Mittwoch (9. Dezember) erzählte, hatte die Geschichten garantiert auch noch keines der Kinder im Publikum gesehen.
Ginella präsentierte in der Waggonhalle ihr neues Stück "Taluli im Märchenland". Bereits zum dritten Mal schickte Ginella damit die neugierige Taluli in ein lustiges Abenteuer für die Kleinen.
Diesmal spielt Taluli mit Freunden verstecken. Damit sie garantiert keiner findet, klettert Taluli in eine große Regentonne.
Bis ihr das gelingt, turnt Taluli mehrmals in ihren großen Clown-Schuhen unbeholfen um die Tonne herum. Sogleich blubberten die ersten Kicherlaute aus dem jungen Publikum.
Mit ihrer offenen Art, alles erst einmal auszuprobieren, hatte Taluli die Kinder offensichtlich sofort auf ihrer Seite. Dummerweise war das Versteck aber so gut, dass Taluli von ihren Freunden vergessen wurde.
Vor lauter Aufregung wusste sie den Weg nach Hause nicht mehr. "Geh ins Märchenland", ertönte eine Stimme.
Das ließ sich Taluli nicht zweimal sagen. Schließlich wollte sie schon immer mal eine Hexe treffen.
Mit wenigen, aber geschickt platzierten Mitteln erweckte Ginella nun auf der Bühne ihr Märchenland zum Leben. Seifenblasen schwebten von der Decke. Froschgequake ertönte aus einem Lautsprecher.
"Froschkönig!", riefen die Kinder sofort begeistert. In der Tat tauchte vor Taluli auf einmal der Froschkönig auf.
Doch irgend etwas stimmte nicht mit dem sprechenden Frosch. "Ich möchte auf deinem Tellerchen schlafen", quakte er.
Die aufmerksamen Kinder hatten schnell die Lösung parat. "Die Hexe hat alles verzaubert."
Wie gerufen, tauchte die Hexe auch plötzlich auf. "Ach wie gut, dass niemand weiß, wie’s im Märchen richtig heißt“, meckerte sie.
Dazu zerkochte sie die Seiten eines Märchenbuchs zu einem wilden Märchen-Einerlei. Der Prinz nannte Rapunzel plötzlich Rawittchen.
Die sieben Zwerge sind sogar ganz verschwunden. Das "Spieglein an der Wand" wurde zum "Deckel in der Hand".
Doch Taluli gelang es, das zerrupfte Märchenbuch zu finden. Praktischerweise hat die Hexe auch gleich einen Zauber-Kochtopf dagelassen. Vielleicht können die Kinder ihr ja helfen, die Ordnung im Märchenland wiederherzustellen?
Mehrmals bezog Ginella die Kinder so aktiv in das Stück mit ein. Dadurch entstand der Eindruck, dass sie am Fortgang der Geschichte direkt mitwirken. Das allein machte das Stück schon sehr kurzweilig.
Außerdem gab Ginella die Hexe ebenso überzeugend wie all die anderen Figuren. Die männlichen Parts übernahm kongenial Techniker Clemens Hörlbacher aus dem Off.
Das eigentlich Beeindruckende aber war, wie Ginella es schaffte, nur durch ihre Körpersprache und wenige Requisiten eine ganze Bühne auszufüllen. Selbst die schon oft gehörte Filmmusik aus "Die fabelhafte Welt der Amélie" untermalte die Szenerie jeweils passend.
Zusätzlich konnten große und kleine Zuschauer herzlich über Ginellas Slapstick lachen, weil er nie zu albern oder aufgesetzt wirkte. "Taluli im Märchenland" ist ein märchenhaftes Stück für kleine und große Clown-Liebhaber. Voraussetzung ist nur, dass sie Grimms Märchen kennen.
Christian Haas
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