30.11.2009 (fjh)
Schon nach wenigen Minuten stand die Entscheidung fest: Die neue Präsidentin der
Philipps-Universität heißt Katharina Krause.
Die derzeitige Vizepräsidentin setzte sich bereits im ersten Wahlgang gegen ihre fünf Mitbewerber durch. 26 der 34 wahlberechtigten Mitglieder des Erweiterten Senats gaben ihr am Montag (30. November) ihre Stimme.
Die Amtszeit der neuen Präsidentin beträgt sechs Jahre. Sie beginnt Mitte Februar 2010 nach dem planmäßigen Ausscheiden des derzeitigen Amtsinhabers Prof. Dr. Volker Nienhaus, der nicht wieder kandidiert hatte.
Krause ist seit 2006 Vizepräsidentin der Philipps-Universität. Erst Anfang 2009 hat der Senat sie mit großer Mehrheit in dieser Funktion für eine weitere Amtszeit bis 2012 bestätigt. Im Präsidium ist die Kunsthistorikerin bislang für Forschung und Wissenstransfer zuständig.
"Ich bin außerordentlich beeindruckt von dem überwältigenden Ergebnis der Abstimmung", bedankte sich Krause. Die erste Frau an der Spitze der Marburger Universität nahm die Wahl an.
Der derzeitige Universitätspräsident zeigte sich erfreut über das gute Abschneiden seiner bisherigen Stellvertreterin: "Dieses eindeutige Wahlergebnis ist eine Bestätigung der bisherigen Arbeit und in diesen turbulenten Zeiten zugleich ein Signal nach außen."
Die gebürtige Hessin studierte Kunstgeschichte, Geschichte und Klassische Archäologie an der Philipps-Universität Marburg, der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) und an der Sorbonne in Paris. Nach ihrer Promotion 1988 an der LMU München lehrte Krause am Kunstgeschichtlichen Institut der Universität Freiburg. Unterbrochen wurde diese Lehrtätigkeit durch Forschungsaufenthalte in Paris, Stockholm und Rom sowie Vertretungs- und Gastprofessuren in Bonn und Wien. Sie habilitierte sich 1993 in Freiburg.
Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Französische Kunst und Architektur und ihre Wirkung in den deutschsprachigen Ländern im 17. und 18. Jahrhundert. Außerdem befasst sich die 49-jährige Wissenschaftlerin mit Bildkünsten in Süddeutschland um 1500 sowie mit Bild und Text in der kunsthistorischen Fachliteratur.
1996 nahm Krause den Ruf der Philipps-Universität auf eine Professur für Kunstgeschichte in Marburg an, nachdem sie schon ein Jahr vorher den Ruf der Universität Münster abgelehnt hatte, ebenso wie sie 2003 auch den Ruf auf eine Professur für Kunstgeschichte an die Universität zu Köln abgelehnt hat.
Früh engagierte sich die Kunsthistorikerin in der akademischen Selbstverwaltung. Mehrfach war sie Dekanin ihres Fachbereichs Germanistik und Kunstwissenschaften.
Vor allem jedoch in der
Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) arbeitet sie seit neun Jahren intensiv mit. So ist sie seit 2004 Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der Förderinitiative Geisteswissenschaften der DFG. Seit 2006 gehört sie dem Senat der DFG an, in den sie 2009 wiedergewählt wurde.
Ergänzt wird ihr Engagement durch Mitgliedschaft zum Beispiel im Wissenschaftlichen Beirat des Deutschen Forums für Kunstgeschichte Paris DGIA. Zusätzlich hält Krause eine Vielzahl von Mitgliedschaften in Gremien außerhalb der Universität. Zum Beispiel arbeitet sie Seit 1998 im Beirat für Stadtgestaltung des Magistrats der
Stadt Marburg und seit 2005 im Beirat für geschichtliche Landeskunde in Hessen mit.
pm: Philipps-Universität Marburg
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