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Kurze Illusionen


Marburg buy Night erleuchtete die Stadt

28.11.2009 (fjh)
Das Portal der Elisabethkirche wird rot angestrahlt. Auch Pfeiler und Vorsprünge erstrahlen in rotem Licht. Andere Teile der gotischen Kirche werden grün angeleuchtet.
Dann wechselt das Licht. Plötzlich ist grün die vorherrschende Farbe der Beleuchtung. Die Rosette über dem Portal, die vorher in grünem Licht erstrahlte, leuchtet jetzt aber in Rot.
Wieder wechselt das Licht. Nun ist Rot wieder die vorherrschende Farbe. Doch diesmal sind einige Strahlen breiter oder anderswo platziert als zuvor.
"Marburg b(u)y Night" haben die Stadt Marburg und der örtliche Einzelhandel ihre Aktion am Freitag (27. November) genannt. Am Abend vor dem ersten Adventswochenende bleiben die Geschäfte länger geöffnet. Zahlreiche Bauten werden mit farbigem Licht angestrahlt.
Das Ensemble rund um die Elisabethkirche fügt sich farblich ins rot-grüne Schema des Gotteshauses ein. Das Hygiene-Institut hingegen zeigt sich an diesem Abend in Lila.
Auch die Apotheke gegenüber der Elisabethkirche und einige andere Gebäude am Pilgrimstein, am Steinweg und an der Ketzerbach werden angestrahlt. Das Schloss wird in Rosa angeleuchtet. Die Kugelkirche erstrahlt in Lila.
Neben dem Postamt an der Bahnhofstraße tuckert ein Dieselmotor. Dieser Generator soll das Lichtspiel dort mit Strom versorgen.
Auch mitten auf der Ketzerbach steht so ein Notstromaggregat. Auf dem Wasserband schwimmen weiße, gelbe und blaue Leuchten.
Massenhaft bleiben die Menschen stehen und schauen. Die Autos fahren langsamer.
Mit Stativ versuchen mehrere Fotografen, das abendliche Lichterspiel auf Platte zu bannen. Einfach dürfte das angesichts der ständig wechselnden Beleuchtung aber nicht sein!
Der Duft von Bratwürsten durchzieht die Dunkelheit. Das allerorten vernehmliche Stimmengewirr klingt eher gedämpft und freundlich.
Obwohl die Busfahrer den ganzen Tag über gestreikt haben, ist die Stadt voll. Eine schier endlose Lawine Kauf- und Schaulustiger wälzt sich den Steinweg hinauf.
Ein derartiges Lichterspiel dürfte es ruhig öfter geben. So erstrahlen die altehrwürdigen Bauten Marburgs in neuem und oftmals faszinierendem Licht.
Diese stimmungsvolle Illumination lädt zum Verweilen und Betrachten ein. Aber die Koppelung an Kaufkraft und Gier verhindert, dass die Beleuchtung zu einer echten Erleuchtung wird.
Franz-Josef Hanke
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