26.11.2009 (chr)
"Die Marburger SPD nimmt mit Genugtuung zur Kenntnis, dass es gelungen ist, das Thema einer Seilbahn von der politischen Tagesordnung zu verbannen", sagte der Vorsitzende des SPD-Stadtverbands Marburg am Donnerstag (26. November). Steffen Rink hält die jüngsten Entscheidungen im Umwelt- und Bauausschuss sowie im Haupt- und Finanzausschuss der
Stadt Marburg für richtig.
Für die SPD stünden die Sachargumente im Vordergrund, erläuterte Rink. Die Seilbahn sei teuer und schwer zu realisieren, weil das Planungsrecht die Zustimmung aller vom Bau betroffenen Eigentümer verlange.
Doch vor allem wende sich die SPD gegen die Zerstörung der Lahnberge. "Zusammen mit den Windkraft-Anlagen, die ebenfalls eine erhebliche Beeinträchtigung des Waldgebiets auf den Lahnbergen bedeuten, scheint den Grünen der Erhalt dieses ökologischen Raums keinen Pfifferling wert", befand Rink.
Auch logistische Probleme seien zu beachten. Laut Auskunft von Bürgermeister Dr. Franz Kahle führe die regelmäßig notwendige Wartung der Seilbahn zu einem Ausfall von zwei Wochen. Bei Sturm könnten die Gondeln ebenfalls nicht fahren.
"Wie soll erreicht werden, dass die 3.000 bis 4.000 Personen, von denen Franz Kahle spricht, ohne Busse dann auf die Lahnberge kommen?", fragte Rink. Der Vorschlag, dass jeder Seilbahn-Benutzer mit dem Fahrrad zur Station komme und am Endpunkt mit einem Fahrrad weiterfahre, sei wohl eher als Traum denn als Perspektive zu werten.
Außerdem habe der Bürgermeister ohnehin zuletzt immer nur von "Überlegungen" statt von "Planungen" gesprochen. Das habe er selbst trotz eingesetzter laufender Mittel der Stadt getan.
"Ich begrüße es außerordentlich, dass es der SPD gelungen ist, im parlamentarischen Verfahren eine Situation herzustellen, in der die Mehrheit der Bevölkerung gegen den Bau einer Seilbahn ihren Ausdruck findet", schloss Rink.
In einer Nachbemerkung fügte er hinzu, dass es inakzeptabel sei, wenn Kahle ankündige, die SPD an die Wand spielen zu wollen, wenn sie sich nicht den Anliegen der Grünen gegenüber gefügig zeige. Diese Drohung sei in den Vorabsprachen zum Abstimmungsverhalten zur Seilbahn geäußert worden.
pm: SPD-Stadtverband Marburg
Text 3096 groß anzeigenwww.marburgnews.de