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Gegen Gewalt


Aktionen zum Internationalen Tag "Nein zu Gewalt an Frauen"

25.11.2009 (chr)
Mit einem ohrenbetäubenden Trillerpfeifen-Konzert begleitete eine Theater-Improvisationsgruppe des Vereins "Notruf Marburg" das traditionelle Hissen der Flagge zum Internationalen Tag "Nein zu Gewalt an Frauen" am Mittwoch (25. November) vor dem Rathaus. Das Hissen der Flagge mit dem Slogan "Keine Gewalt" war nur eine der Aktionen, mit denen verschiedene Organisationen in Zusammenarbeit mit der Stadt Marburg diesen Tag begingen.
Ausgerufen hatten ihn vor 28 Jahren die Vereinten Nationen (UN). Hintergrund war die Verschleppung, Vergewaltigung und Ermordung von drei Frauen im Jahr 1960 durch Soldaten des ehemaligen Diktators Trujillo in der Dominikanischen Republik.
Jedes Jahr am 25. November wird nun weltweit mit unterschiedlichen Aktionen zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen und Kinder aufgerufen. Seit 2002 sind dabei mit dem Arbeitskreis "Keine Gewalt gegen Frauen und Kinder" auch verschiedene Marburger Organisationen in Zusammenarbeit mit der Stadt und dem Landkreis Marburg-Biedenkopf vertreten.
In dieser Zeit habe man viel erreicht, betonte Inge Ruge vom Verein "Frauen helfen Frauen" anlässlich der diesjährigen Aktionen. Als ein Beispiel dafür nannte sie die Verabschiedung eines Gewalt-Schutzgesetzes, wonach ein gewalttätiger Mann das Haus sofort verlassen muss.
Seither ist "häusliche Gewalt kein individuelles Phänomen mehr, sondern etwas, wofür die Gesellschaft Verantwortung übernimmt", erläuterte Ruge. Dazu gehöre auch die gesetzliche Beratung misshandelter Frauen durch Polizei und Frauenhaus.
Das Rechtsempfinden von Frauen sei dadurch entscheidend gestärkt worden. Daneben unterstützt der Arbeitskreis auch weltweite Projekte.
Der Marburger Weltladen etwa vertreibt den fair gehandelten „Elisabeth-Kaffee“ aus Honduras. Sein Anbau helfe dabei, die dortigen Frauen wirtschaftlich unabhängiger zu machen, erklärte Jutta Greb vom Weltladen.
In diesem Jahr wurde erstmals in Honduras eine Fahne gehisst. Seit dem Putsch am 28. Juni habe die Gewalt gegen Frauen dort erschreckend zugenommen, berichtete Greb.
"In Marburg „war es uns dieses Jahr wichtig, das Thema auf die Straße zu tragen“, ergänzte Doris Kroll vom Verein „Notruf Marburg“. Dessen Straßentheater-Projekt zeigte in einer Vorstellung vor dem Rathaus, dass Gewalt gegen Frauen oft schon mit belästigenden Blicken oder Anmachsprüchen beginnt.
Ziel der Fahnen-Aktion und des Theaters sei es, die Menschen für Gewalt gegen Frauen und Kinder zu sensibilisieren, erklärten die Organisatorinnen bei ihren anschließenden Grußworten. Für dieses gemeinsame Anliegen wünschten sie sich wachsende Aufmerksamkeit.
Christian Haas
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