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Shakespeare für Kinder


"Der kleine Prinz von Dänemark"

14.03.2008 (alx)
"Es lebe die Zukunft", rief der kleine Prinz Hamlet am Donnerstag (13. März) im Theater am Schwanhof (TaSch). Im Rahmen der 13. hessischen Kinder- und Jugendtheaterwoche präsentierte das Hof-Theater Tromm seine Inszenierung "Der kleine Prinz von Dänemark". Das Stück orientiert sich an den Klassiker "Hamlet" von William Shakspeare. Kindgerecht aufgearbeitet wurde es allerdings von dem Schweden Torsten Letser.
Von den 400 Jahren, die der Klassiker "Hamlet - Prinz von Dänemark" mittlerweile alt ist, war keine Spur zu merken. In einer Symbiose aus dem Shakespeare-Klassiker und "Der kleine Prinz" von Antoine de Saint-Exupéry erlebte das Stück eine Verjüngungskur.
Gebannt schauten die Zuschauer im Alter von acht bis achtzig dem Spiel zu.
Hamlet, gespielt von Christian Bayer, erfuhr zufällig von den hinterhältigen Plänen seines Onkels Claudius (Dirk Emmert). Er will den König bei dessen Rückkehr vergiften. Claudius selbst nämlich möchte die Krone an sich reißen.
Bei der Rückkehr des Königs (Monika Gossmann) wollte Hamlet seinen Vater warnen. Doch er kam nicht zu Wort. "Aber Vati, ich muss ganz dringend mit dir reden", flehte der Prinz immer wieder. Aber er wurde auf später vertröstet. Die Politik Dänemarks sei jetzt wichtiger.
Als der Prinz sich nicht mehr zu helfen wusste, erzählte er seiner Freundin Orphelia (Olga Heinz) von den Mordplänen. Gemeinsam inszenierten sie die gemeinen Vorhaben Claudius in einem Puppentheater und spielten es dem König vor.
Der König war begeistert, verstand die Nachricht des Kindes jedoch immer noch nicht. Erst als der Bär, das Mitbringsel des Vaters für Hamlet, den Kelch mit dem Begrüßungstrunk an sich riss und austrank, dämmerte dem König was geschah.
Die Geschichte des Puppentheaters war nicht erfunden, sondern wahr. Die letzten Worte des Bären waren: "Man sieht nur mit dem Herzen gut." Leider konnten nur die Kinder diese Worte hören.
So nahm das Schicksal weiter seinen Lauf. Der König war erzürnt und sperrte seinen Bruder und dessen Komplizen (Jan Gebauer als Polonius) ein.
Hamlet und Orphelia waren damit nicht einverstanden. Sei der Tod des Bären denn nicht genug, fragten sie. Wieder wurden sie nicht erhört.
Wenn der kleine Prinz endlich an der Reihe ist, König zu sein, werde alles anders, versprach Hamlet. "Ich schmeiß mich selbst als König raus!" Jeder solle selbst entscheiden können, wie der Staat organisiert werden soll.
Das Publikum war sichtlich erleichtert, dass der König letztendlich nicht sterben musste. Das Gute hat wiedermal im Kampf gegen das Böse gesiegt.
Dramatisch und humorvoll zugleich wurde das Dilemma eines nichterhörten Kindes in der Welt der Erwachsenen erzählt. "Und wenn ihr erwachsen werdet, denkt an den Bären", ermahnte Hamlet sein junges Publikum zum Abschluß.
Alexandra Appel
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