19.11.2009 (fjh)
Mit Von-Behring-Röntgen-Nachwuchspreisen hat die
Von-Behring-Röntgen-Stiftung (BR-Stiftung) am Mittwoch (18. November) Dr. Malgorzata Wygrecka aus Gießen und Dr. Thomas Strecker aus Marburg geehrt. Die beiden Nachwuchs-Wissenschaftler erhielten die jeweils mit 5.000 Euro dotierten Preise für ihre herausragenden Arbeiten auf dem biomedizinischen Gebiet an der
Justus-Liebig-Universität (JLU) Gießen und der
Philipps-Universität Marburg.
Die 32-jährige Humanbiologin Malgorzata Wygrecka erhielt den Preis für ihre Forschung über die Bedeutung des Gerinnungs- und Fibrinolyse-Systems für die Entstehung von akut entzündlichen und fibrosierenden Lungenerkrankungen. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf der Entwicklung neuer Therapie-Ansätze für diese oft lebensbedrohlichen Erkrankungen wie Lungenentzündung (Pneumonie).
Lungenfibrosen werden durch eine Vielzahl von Auslösern hervorgerufen. Sie gehen mit einem Umbau des zarten Lungengerüsts und mit einer Störung des Gas-Austauschs einher. Betroffene Patienten leiden häufig unter Luftnot, Husten und wiederkehrenden Atemwegsinfekten. Hinzu können Grippe-artige Symptome wie Müdigkeit, Fieber, Gewichtsverlust, Muskel- und Gelenkschmerzen kommen, die sich vor allem durch ihre lange Dauer von denen einer Erkältung unterscheiden.
Wygrecka wechselte nach ihrem Studium der Biotechnologie sowie dem Master in Molekularbiologie an der Universität Krakau in Polen als ausgewählte Doktorandin an die Justus-Liebig-Universität. Seit 2004 arbeitet sie am dortigen biochemischen Institut als wissenschaftliche Mitarbeiterin. Sie hat zahlreiche exzellente - international anerkannte - Forschungsarbeiten zum Thema veröffentlicht.
Der 34-jährige Biologe Thomas Strecker wurde für seine Grundlagen-Arbeiten zur Reifung und Hemmung des viralen Glykoproteins und zu den daraus resultierenden neuen Möglichkeiten zur Bekämpfung lebensbedrohender Viruserkrankungen wie der Lassavirus-Infektion geehrt. Strecker, der sein großes Interesse für das Fach Virologie während seines Studiums entwickelt hat, beschäftigte sich schon in seiner Diplomarbeit mit dem Erreger des Lassafiebers.
Seit 2007 ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Virologie der Philipps-Universität tätig. Bereits während seiner Promotion sammelte er wichtige Erfahrungen für das Arbeiten unter höchsten Sicherheitsbedingungen, für das er speziell am BSL4-Labor im kanadischen Winnipeg ausgebildet wurde.
Seit 2003 publiziert der Nachwuchs-Wissenschaftler in international anerkannten Zeitschriften zum Thema Viruserkrankungen. Da Strecker an diesem Abend leider verhindert war, nahm sein Arbeitsgruppenleiter Prof. Dr. Stephan Becker die Urkunde und den Geldpreis für ihn entgegen.
"Wir freuen uns, die beiden ersten Von-Behring-Röntgen-Nachwuchspreise verleihen zu können", freute sich Stiftungspräsident Prof. Dr. Joachim-Felix Leonhard. "Damit wird eine hohe Anerkennung für die wissenschaftliche Leistung von Dr. Malgorzata Wygrecka und Dr. Thomas Strecker zum Ausdruck gebracht. Zudem wird die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses an den beiden medizinischen Fachbereichen in Gießen und Marburg im Sinne der Exzellenz-Bildung durch die Jury gewürdigt."
Die Von-Behring-Röntgen-Stiftung vergibt 2009 erstmals Von-Behring-Röntgen-Nachwuchspreise. Künftig sollen jedes Jahr junge Wissenschaftler für ihre Leistungen an den medizinischen Fachbereichen der Universitäten in Gießen und Marburg geehrt werden. Ausgewählt werden die Preisträger von einer Jury, die aus fünf Mitgliedern des wissenschaftlichen Beirats der Stiftung besteht.
Die im Marburger Landgrafenschloss ansässige Von-Behring-Röntgen-Stiftung wurde am 8. September 2006 vom
pm: Von-Behring-Röntgen-Stiftung
Text 3055 groß anzeigenwww.marburgnews.de