Logo: marburgnewsMobile Marburgnews

Zum Menü

Eigene Chancen


Spies sieht Probleme beim Studienbeginn nach G8

22.10.2009 (fjh)
"„Nachdem sie sich durch das Chaos des verkürzten Gymnasiums gequält haben, haben die Kinder der ersten G8-Jahrgänge deutlich schlechtere Studienchancen, wenn nicht sofort gehandelt wird", warnte Dr. Thomas Spies am Donnerstag (22. Oktober). Die Drohung des Hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch, in drei Jahren die Hochschulmittel zurückzunehmen, sei das ganz falsche Signal, sagte der Marburger SPD-Landtagsabgeordnete und Vorsitzende des hessischen Wissenschaftsforums.
Durch die Verkürzung der Gymnasialzeit auf acht Jahre – abgekürzt als " G8" - machen zwei Jahrgänge gleichzeitig Abitur. "Das bedeutet: Doppelt so viele Studierende, ohne das irgendwelche Vorbereitungen getroffen wurden, wie mit diesem Ansturm umzugehen sei", erläuterte Spies.
Durch die hohe Verschulung des Studiums wegen der Umstellung auf Bachelor und Master müssen diese Studienanfänger auch zugleich die gleichen Veranstaltungen besuchen. Hinzu komme die Belastung für den Ausbildungsmarkt, wenn mehr Abiturienten Haupt- und Realschüler verdrängen.
"Das ist ein massiver Angriff auf die Chancengleichheit", sagte Spies. Seiner Erwartung zufolge werden in Numerus-Clausus-Fächern wie Medizin die betroffenen Jugendlichen deutlich schlechtere Chancen auf einen Studienplatz haben. "Aber auch für alle anderen sind deutlich höhere Mittel erforderlich", forderte Spies.
Hörsäle und Seminarräume seien heute schon überfüllt. Bibliotheken seien schon jetzt unzureichend ausgestattet. Hochschullehrer würden mit Prüfungsaufgaben hoch belastet.
"Man braucht mehr Dozenten und Assistenten, zusätzliche Räume, mehr Bücher in den Bibliotheken, Wohnraum für mehr Studierende und so weiter", forderte Spies
Bereits jetzt müssten die Planungen laufen, wie damit umzugehen sei. Deshalb will die SPD-Landtagsfraktion jetzt genau wissen, welche Vorbereitungen bereits getroffen sind und welche Pläne bestehen, um mit dem Problem umzugehen.
"Die Gymnasial-Verkürzung in Hessen war vom ersten Tag an schlecht gemacht", kritisierte Spies. Massive Fehler seien auf dem Rücken der Kinder abgeladen worden.
"Jetzt drohen diesen Kindern und Jugendlichen auch noch deutlich schlechtere Chancen für die weitere Ausbildung", stellte Spies fest. "Das Land ist in der Pflicht, auch allen Kindern in den Übergangs-Jahrgängen gleiche Chancen auf die weitere Ausbildung zu sichern."
pm: Dr. Thomas Spies, MdL
Text 2922 groß anzeigen

www.marburgnews.de

© 2017 by fjh-Journalistenbüro, D-35037 Marburg