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Nobelpreisträger als Referent


Uni feiert 400 Jahre Chemie und Pharmazie

19.10.2009 (fjh)
Der Chemie-Nobelpreisträger Prof. Dr. Gerhard Ertl hält den Abschlussvortrag beim Marburger Symposium "Die Geburt zweier Wissenschaften", mit dem die Philipps-Universität am Freitag (30. Oktober) an die Errichtung des weltweit ersten Lehrstuhls für "Chymiatrie" vor 400 Jahren erinnert. Aus dem Fach, das die Chemie ganz in den Dienst der Medizin stellte, sind die akademischen Disziplinen Chemie und Pharmazie hervorgegangen.
Johannes Hartmann wurde im Jahr 1609 auf die neue Professur berufen. Er erteilte seinen Studenten erstmals im deutschsprachigen Raum auch praktischen Unterricht, wie die Abschrift eines Labor-Tagebuchs zeigt.
Ertl spricht bei der Jubiläumsveranstaltung über "Reaktionen an Oberflächen: Vom Atomaren zum Komplexen". Weitere Beiträge beschäftigen sich unter anderem mit der Pharmazie nach Hartmann sowie mit Katalyse, Nano-Materialien und Wirkstoff-Design.
Die Referate geben Einblicke in die Fragestellungen, Methoden und Ergebnisse der aktuellen Forschung sowie in die Wissenschaftsgeschichte der beiden Fächer. Das Symposium wird durch eine Ausstellung wissenschaftlicher Poster abgerundet, in der chemische und pharmazeutische Arbeitsgruppen der Universitäten in Marburg und Gießen ihre Arbeitsgebiete und Forschungsergebnisse präsentieren.
Der Marburger Fachbereich Chemie gehört heute zur Spitzengruppe der chemischen Fakultäten in Deutschland. Das Lehr- und Forschungsprogramm umfasst die volle Bandbreite chemischer Arbeitsgebiete von der Anorganischen, Organischen und Physikalischen Chemie bis zur Theoretischen, Analytischen, Makromolekularen Chemie und Biochemie.
Die Forschung zeichnet sich durch eine dynamische Zusammenarbeit der Arbeitsgruppen aus, wobei die traditionellen Abgrenzungen der einzelnen Fachgebiete zunehmend durchlässig werden. Die anwendungsbezogenen Arbeitsschwerpunkte liegen auf nanostrukturierten Systemen, Katalyse und Stofftransport, innovativen Materialien und den Beziehungen zwischen biochemischer Struktur und Stoff-Eigenschaften. Darüber hinaus wird in allen Fachgebieten experimentelle und theoretische Grundlagenforschung betrieben.
Der Fachbereich Pharmazie ist der größte seiner Art im deutschsprachigen Raum. Er umfasst neben den Instituten für Pharmazeutische Biologie, für Pharmazeutische Technologie und für Pharmazeutische Chemie sowie für Pharmakologie einschließlich Klinischer Chemie auch das einzige Institut für Pharmazie-Geschichte in Deutschland. Die Forschung am Fachbereich wird durch die enge Vernetzung mit den medizinischen und naturwissenschaftlichen Nachbar-Disziplinen geprägt. Bedeutende Arbeitsschwerpunkte liegen auf bakteriellen Infektionen, neuartigen Darreichungssystemen für Medikamente, der Suche nach Leitstrukturen und deren Optimierung, der Naturstoff-Biosynthese sowie dem Schutz vor neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer oder Schlaganfall.
Das Jubiläums-Symposium findet am Freitag (30. Oktober) von 9 bis 17.30 Uhr unter dem Titel "Die Geburt zweier Wissenschaften - 400 Jahre Chemie und Pharmazie in Marburg" im Auditorium Maximum (AudiMax) der Philipps-Universität an der Biegenstraße statt.
pm: Philipps-Universität Marburg
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