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Spielsachen als Waffen


Jungen beschossen Autos auf der Stadtautobahn

19.10.2009 (fjh)
Insgesamt sechs "Schusswaffen" hat die Polizei vier Jungen am Freitag (16. Oktober) abgenommen. Mit diesen Spielzeugpistolen hatten sie gegen 21.45 Uhr kleine Plastik- oder Farbkügelchen verschossen.
Aufgrund ihrer geringen Energie handelt es sich dabei tatsächlich um Spielsachen. Mit ihnen hatten die Jungen über ein Brückengeländer hinweg auf vorbeifahrende Autos auf der Stadtautobahn B3A gezielt und geschossen. Nun sucht die Polizei Zeugen und etwaige Geschädigte.
Ein Verkehrsteilnehmer hatte im Vorbeifahren gesehen, wie zwei von vier oder fünf Personen jeweils eine Pistole unter der Jacke verschwinden ließen. Daraufhin hatte er einen entsprechenden Notruf abgesetzt.
Die Polizisten gingen von der Sommerbadstraße über Louis-Adorf-Steg zur Straße "Bei St. Jost". Am Ende der Fußgängerbrücke sahen die Beamten zwei von insgesamt drei Personen, die sich über das Brückengeländer beugten und erkennbar mit Schusswaffen auf die Autos auf der Stadtautobahn zielten und auch schossen. Das typische Geräusch von Schüssen wie aus Gotcha- oder Luftdruckwaffen war deutlich zu hören.
Alle drei Jugendlichen reagierten glücklicherweise sofort und richtig. Sie legten ihre Bewaffnung nach entsprechender Aufforderung sofort nieder. Erst jetzt war erkennbar, dass es Kinder oder Jugendliche im Alter zwischen 13 und 14 Jahren waren.
In kürzester Zeit lagen fünf "Schusswaffen" mit vollen Magazinen auf dem Asphalt. Es handelte sich um Spielzeug-Nachbildungen echter Waffen.
Während der Kontrolle kam ein vierter Junge hinzu. Auch er übergab den Beamten sein Spielzeug.
Er war kurz im nahegelegenen Geschäft gewesen, um etwas zu essen zu holen. Während der Wartezeit kam den anderen die spontane Idee, auf die vorbeifahrenden Autos zu schießen. Vermutlich bedachten sie dabei nicht die Gefährlichkeit dieser Aktion.
Zwar verschießen die Spielsachen die Geschosse nur mit einer geringen Energie, aber wenn die Plastik- oder Farbkugeln auf ein schnell fahrendes Auto treffen, könnte die Reaktion des erschrockenen Fahrers zu gefährlichen Situationen führen. Der offenbar bedenkenlose Verkauf der Imitate an die ohne Begleitung und ohne Wissen der Eltern handelnden Jungen erfolgte - wie sie selbst sagten - problemlos vor einigen Tagen in einem Marburger Geschäft.
Einige Eltern, die ihre Sprösslinge bei der Polizei abholten, hatten vor dem Vorfall ihren Jungs bereits einen Teil dieser "Spielsachen" abgenommen und entsorgt. Von den weiteren Spielzeugpistolen hatten sie keine Ahnung.
pm: Polizei Marburg
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