Logo: marburgnewsMobile Marburgnews

Zum Menü

Semester startet


Zahl der Studierenden erreicht neuen Rekord

11.10.2009 (fjh)
Rund 3.000 Erstsemester kommen zum Semesterbeginn am Montag (12. Oktober) nach Marburg. Damit steigt die Zahl der Studierenden an der Philipps-Universität auf ungefähr 21.000 an. Das ist ein neuer Rekord.
Für Marburgs Gastronomie und seine Geschäfte sind die Studentinnen und Studenten wichtige Kunden. Ohne sie wäre nicht nur die vielfältige Kulturszene der mittelhessischen Universitätsstadt ärmer. Auch Handel und Dienstleistung sowie mancher Hausbesitzer profitieren von ihnen.
Möglich geworden ist die erneute Steigerung der Einschreibungen allerdings vor allem, weil in Hessen keine Studiengebühren mehr erhoben werden. Hätte die Landesregierung in Wiesbaden nicht nach einem Beschluss der seinerzeitigen rot-rot-grünen Mehrheit im hessischen Landtag die Studiengebühren abgeschafft, dann wäre die Zahl der Studierenden auch in Marburg wahrscheinlich weiter abgesunken. Dann wären es wohl eher 15.000 oder gar noch weniger, die noch an der Philipps-Universität eingeschrieben sind.
Deswegen sollte sich der Magistrat der Universitätsstadt Marburg für gute Studienbedingungen in Marburg stark machen. Dazu zählen auch die finanzielle Ausstattung der Lehrstühle und Institute wie zudem die wirtschaftliche Lage von Studierenden.
Aber auch die Denk- und Forschungsfreiheit verlangt zur Zeit starke Fürsprecher: Nach dem Ausscheiden von Professoren, die als "links" gelten, verkommen Marburgs Gesellschaftswissenschaften zu einem ausgetrockenen Ast, der sich nur nach rechts neigt. Einst waren sie ein wichtiger Ort für kontroverse und kreative Debatten.
Doch Anpassung scheint im Studium heutzutage eher gefragt zu sein als Kreativität, Originalität und eine eigene Meinung. Auch die Fehlkonstruktion von Bachelor- und Master-Studiengängen als verschulte Einsammlungsaktion fremden Wissens fördert kein eigenständiges Denken und Handeln.
Wichtige Herausforderungen wie der Klima-Wandel, die weltweite Wirtschaftskrise und das stetig steigende soziale Unrecht weltweit erfordern aber einen wissenschaftlichen Nachwuchs, der ausgetretene Pfade überkommenen Denkens auch mal verlässt und neue Wege beschreitet. Dafür braucht die Universität Offenheit und Vielfalt.
Franz-Josef Hanke
Text 2862 groß anzeigen

www.marburgnews.de

© 2017 by fjh-Journalistenbüro, D-35037 Marburg