Logo: marburgnewsMobile Marburgnews

Zum Menü

Ach JE


Novartis-Behring warnt vor asiatischen Viren

08.10.2009 (fjh)
"Reisende nach Asien sollten sich frühzeitig über Impfmöglichkeiten informieren." Das hat der Marburger Impfstoff-Hersteller Novartis-Behring am Donnerstag (8. Oktober) sicherlich nicht ganz ohne Eigeninteresse geraten.
Im Herbst beginne wieder die Reisezeit nach Asien. Damit das herbstliche Urlaubsvergnügen ungetrübt bleibt, sollte man nach Ansicht des Pharma-Konzerns vorab Vorsorge-Maßnahmen treffen. So sei es sinnvoll, sich frühzeitig über
Impfmöglichkeiten im Urlaubsland zu informieren.
von Reisen in fremde Länder könn man nämlich nicht nur interessante Eindrücke anderer Kulturen mitbringen. Oftmals habe man auch unliebsame Mitbringsel wie Infektionskrankheiten im Gepäck. Und das habe oft auch Folgen.
In Asien beispielsweise sei die Japanische Enzephalitis (JE) - insbesondere in ländlichen Gegenden - weit verbreitet. Diese Erkrankung komme in vielen – bei Urlaubern beliebten – Ländern in Asien vor. So gehörten Indien, Thailand, Indonesien, die Philippinen, China und Korea zu den Endemie-Gebieten. Jedes Jahr werden in Asien nach Angaben von Novartis-Behring zwischen 30.000 und 50.000 Erkrankungen gemeldet.
"Da das Reise-Aufkommen nach Asien zunimmt, werden immer mehr Menschen aus Europa dem Risiko einer Infektion mit der Japanischen Enzephalitis ausgesetzt. Das gilt umso mehr, da bei vielen Urlaubern Ausflüge ins Landesinnere fester Teil des Programms sind", erklärte PD Dr. Tomas Jelinek vom Berliner Centrum für Reise- und Tropenmedizin.
Das JE-Virus wird durch Stechmücken übertragen. Die Schwere der Erkrankung ist nicht vorhersehbar. Sie kann einen leichten - aber auch schweren - Verlauf nehmen.
Verläuft die JE schwer, kann sie eine Entzündung des Gehirns und des Rückenmarks zur Folge haben und lebensbedrohlich werden. 30 Prozent der schwer Erkrankten sterben. Etwa die Hälfte der Überlebenden leidet an bleibenden Folgeschäden wie Bewegungsstörungen oder neurologischen Beschwerden.
"Die Japanische Enzephalitis ist die führende Ursache von virusbedingten neurologischen Erkrankungen und Behinderungen in Asien", schreibt die Marburger Impfstoff-Fabrik. "In Asien ist JE so bekannt wie bei uns die Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME)."
Beide Viren gehören zur selben Familie und verursachen ähnliche Krankheitsbilder, gegen die es keine schulmedizinische Therapie gibt. Die JE-Schutzimpfung sei in Asien daher ein Standard wie in Deutschland die Zecken-Impfung.
Mit der Zulassung eines neuen inaktivierten Impfstoffs stehe seit Frühjahr 2009 eine Schutzmaßnahme zur Verfügung, die sich durch eine gute Verträglichkeit und gute Wirksamkeit auszeichne. Der Impfstoff gegen Japanische Enzephalitis ist zunächst für Personen ab 18 Jahre zugelassen.
Die Grund-Immunisierung besteht aus zwei Impfungen. Verabreicht werden sie im Abstand von 28 Tagen.
Um gut geschützt einen erholsamen Urlaub zu verbringen, sollten Reisende ihren Arzt zirka sechs Wochen vor Abreise aufsuchen und sich über mögliche Risiken des Urlaubslandes, Impfmöglichkeiten und die Kostenübernahme durch ihre Krankenkasse informieren. Auch ein guter Schutz gegen Mücken kann das Risiko mindern, an der Japanischen Enzephalitis zu erkranken.
Man sollte ein Insekten-Abwehrmittel benutzen, rät Novartis-Behring. In der Dämmerung sollte man lange Kleidung tragen und sich nachts in geschlossenen Räumen aufhalten. Beim Schlafen sollte man ein Moskito-Netz nutzen. Dieses Netz sollte fest um die Matratze geschlagen werden. Netze sind auch mit einer Imprägnierung aus Insekten-Abwehrmittel erhältlich. Auch das Abbrennen sogenannter "Moskitocoils" kann Mücken abhalten.
Zumindest diese Ratschläge hat Novartis-Behring ohne eigene Vermarktungsinteressen veröffentlicht. Letztlich muss sich jeder Reisende vom Arzt seines Vertrauens beraten lassen. Ihn sollte er dann zum JE-Risiko befragen.
pm: Novartis-Behring
Text 2850 groß anzeigen

www.marburgnews.de

© 2017 by fjh-Journalistenbüro, D-35037 Marburg